Der Papierkram muss weg

Zu unserem Artikel "Ausleihen verboten" (TV vom 20. Oktober) schreibt uns dieser Leser:

In dem Artikel glaubt der Pressesprecher der Agentur für Arbeit, dass ein Winzer 30 Polen kommen lässt und diese dann auf andere Betriebe verteilt. (Die Einladung für 30 Polen würde übrigens 1800 Euro kosten).

Polen ist in der EU. In den anderen Schengen-Staaten dürfen Polen ohne diesen Papierkram sofort Arbeit aufnehmen. Dort können sie jederzeit und wo sie wollen arbeiten. Fakt ist, dass uns die Agentur für Arbeit in 20 Jahren nicht ein einziges Mal einen deutschen Saisonarbeiter angeboten hat. Gibt es überhaupt deutsche Saisonarbeiter? Sie schaffen es auch nicht unseren Antrag auf Arbeitserlaubnis zeitnah zurückzusenden. Wir Winzer haben während der Lese nichts in der Hand. In der Regel erhalten wir die Genehmigung im November, wenn wir mit der Lese fertig sind. Wenn ein Antrag verloren geht, kostet es den Winzer 3000 Euro.

Wichtig sind die Trauben und die Steillagen-Winzer, nicht Ihre Formulare. Ohne osteuropäische Erntehelfer geht es in den Steillagen nicht.

Sie müssen jederzeit und überall einsetzbar sein. Ich will in Ruhe meine Trauben lesen, ohne illegal zu sein. Der Papierkram muss weg.

Wolfgang Bolllig, Trittenheim

Wein

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