Die Freude setzt sich fort

Was war das für ein Herbst — zumindest für die Winzer! Bei fabelhaftem Wetter brachten sie ihre Ernte ein. Menge und Qualität stimmen. Speziell die Rieslingfreunde dürfen sich auf außergewöhnliche Weine freuen.

Der November ist traditionell der Monat, in dem die Weinführer (Gault Millau, Eichelmann etc.) auf den Markt kommen. So viel sei schon verraten. Einige Weingüter und einzelne Weine von der Mosel werden wieder höchste Weihen empfangen. Und es gehört keine prophetische Gabe dazu, dass angesichts der gerade eingebrachten Ernte im kommenden Jahr weitere Auszeichnungen folgen werden. Vielleicht für eine Trockenbeerenauslese des Weingutes Dr. Hermann (Ürzig) aus dem "Erdener Prälat". Das Mostgewicht: sagenhafte 326 Grad Öchsle. Das ist fast so viel wie die 331 Grad Öchsle, die Markus Molitor (Wehlen) im Jahr 2003 in der "Zeltinger Sonnenuhr" erzielte. Diese Angabe der Mostwaage gilt als höchster Wert, der jemals beim Riesling erzielt wurde. Noch etwas zur Weinkolumne der Vorwoche. Dort schrieb mein Kollege Winfried Simon, dass ein geöffneter Wein nach drei Tagen sein Aroma verliert. Besser wird ein Wein sicher nicht. Aber ich habe vor ein paar Wochen eine 2004er Riesling-Spätlese aus der "Zeltinger Sonnenuhr" geöffnet, zwei Gläser ausgeschenkt und sie dann wieder mit einem Glasstopfen verschlossen. Eine Woche später habe ich mich an die Flasche erinnert. Sie hatte noch nicht einmal im Kühlschrank gestanden. Es war immer noch Trinkvergnügen pur. Ein fantastischer Wein mit gerade einmal 7,5 Prozent Alkohol. Wein ist eben in vielerlei Hinsicht ein besonderes Getränk.

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