Ein bescheidener Wunsch

Werner Beumelburg und Bernhard Schmitz waren beide Bürger der Stadt Traben-Trarbach. Beide wurden im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts geboren. Bernhard Schmitz und seine Frau Selma wurden von den Nazis aus ihrer Heimatstadt vertrieben und in Auschwitz ermordet, weil sie jüdischen Glaubens waren.

Werner Beumelburg, er starb 1963, machte in der Zeit, als die Juden verfolgt, misshandelt, vertrieben und ermordet wurden, als Vorzeigeschriftsteller der Nazis Karriere. An Beumelburg, Ehrenbürger der Stadt Traben-Trarbach, erinnert seit 1999 eine Gedenktafel am Museum. Jetzt hängt sie gut sichtbar ein paar Meter weiter an der Wand des Trarbacher Casinos. Bis vor einem Jahr war das Andenken an die ermordeten jüdischen Bürger kaum ein Thema in der Stadt. Das ist kaum zu begreifen. Immerhin: Im Mai vergangenen Jahres fasste der Stadtrat den Beschluss, für die verfolgten und ermordeten Juden eine Gedenktafel anzubringen. Inzwischen sind weitere acht Monate vergangen, und die Tafel hängt immer noch nicht. Aber sie ist wenigstens in Auftrag gegeben. Rund 2500 Euro wird sie kosten. Über den Standort sollte der Stadtrat aber noch einmal diskutieren. Der Auschwitz-Überlebende Martin Schmitz, Sohn von Bernhard und Selma Schmitz, hat bereits mehrmals darauf aufmerksam gemacht, dass der Standort Mittelmosel-Museum für eine solche Gedenktafel unpassend ist. Schmitz, der heute in Bernkastel-Kues wohnt und immer wieder gerne nach Traben-Trarbach kommt, ist der Meinung, sie müsse am Rathaus in Trarbach angebracht werden. Über diesen bescheidenen Wunsch sollte der Stadtrat nachdenken. w.simon@volksfreund.de

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