Fadenscheiniges Argument

Zur Debatte um die Gedenktafel für verfolgte Juden aus Traben-Trarbach meint dieser Leser:

Vor einigen Monaten hatte ich hier in einem Leserbrief gebeten, mir die Argumente gegen die Aufhängung der Gedenktafel am Rathaus in Traben-Trarbach zu nennen. Es folgte ein Anruf von Herrn Pönninghaus bei mir privat zu Hause. Er sagte mir, die Gedenktafel würde am Rathaus nicht so gut gesehen werden, das Museum läge zentraler. Für mich ist das ein sehr fadenscheiniges Argument. Was mich aber mehr erzürnt, ist die Aussage von Herrn Pönninghaus in diesem Telefonat: Die Aufhängung der Gedenktafel am Museum wäre so mit Herrn Martin Schmitz auch abgesprochen. Nachdem ich den Leserbrief von Herrn Schmitz im TV las, wusste ich, dass das so nicht richtig war. Nun frage ich mich: "Was soll das?" "Wieviel Öffentlichkeit braucht die Stadt Traben-Trarbach, um mit diesem Thema offen und ehrlich umzugehen?" Je mehr versucht wird, das Thema still und heimlich unter den Tisch zu kehren, desto wacher wird die Bevölkerung (hoffentlich) werden. Die Zeiten, in denen gegenüber "der Obrigkeit" still geschwiegen wurde, sind ja wohl vorbei.Herrn Schmitz gilt meine ganze Hochachtung. Nach alledem, was er erlebt hat, drückt er sich immer noch sachlich aus, und er zeigt damit wahre Größe.Daran sollte sich die Verwaltung der Stadt Traben-Trarbach ein Beispiel nehmen und umgehend die Tafel von diesem unwürdigen Platz abhängen und Herrn Schmitz einladen zu einer kleinen Gedenkfeier, in deren Rahmen die Tafel am Rathaus aufgehängt wird. In Augenhöhe, mit Herrn Schmitz und mit der Bevölkerung. Noch ist es nicht zu spät dafür ! Andrea Hilgers, Kröv GEDENKEN

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