HINTERGRUND

Die neuen Dekanate Das Bistum Trier reformiert sich selbst und schafft gut die Hälfte der bisher 75 Dekanate ab. Der Trierische Volksfreund erklärt, wie die Dekanate organisiert sind: In den Dekanaten sind mehrere Pfarreien oder Pfarreigemeinschaften zusammengeschlossen.

Pfarreigemeinschaften, das ist der neue Begriff für die bisherigen "Seelsorge-Einheiten". Es gibt vier Organe in den Dekanaten: den Dechant an der Spitze, den Definitor (seinen Stellvertreter), die Dekanatskonferenz und den Dekanatsrat. Dechant und Definitor sollen auch weiter ihre Pfarreien betreuen. Der Dechant leitet die Dekanatskonferenz und Dienstbesprechungen mit den Pfarrern, ist Vorgesetzter der Dekanatsreferenten und der Mitarbeiter des Dekanatsbüros, bereitet die bischöflichen Visitationen vor, kümmert sich um Vakanzen und erstellt einen Entwurf für die Verteilung der Finanzmittel des Dekanates. Die Dechanten haben eine siebenjährige Amtszeit (vorher: fünf Jahre). Bisher wählten die Pfarrer eines Dekanates einen der ihren zum Dechanten, der dann vom Bischof ernannt wurde. Nun gibt es keine Wahl mehr. Der Dechant wird vom Bischof ernannt, der sich aber nach den Vorschlägen aus dem Dekanat richtet. Priester, pastorale Mitarbeiter, Diakone und der Vorstand des Dekanatsrates können Vorschläge abgeben. Die erste Vorschlagsrunde läuft bereits, Mitte Mai sollen die neuen Dechanten ernannt werden. Die Dekanatskonferenz besteht aus den Priestern, Diakonen und den hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern. Sie tagt in der Regel vier Mal im Jahr. Ihre Aufgaben: Sie stellt einen Pastoralplan auf, der dem für den jeweiligen Bezirk zuständigen Weihbischof vorgelegt werden muss. Sie berät den Finanzplan, den der Dechant vorlegt. Die Konferenz richtet Fachkonferenzen ein für die Bereiche Caritas, Erwachsenenbildung, Gemeindekatechese, Jugend, Kirchenmusik, Religionsunterricht und weltkirchliches Engagement. Bei der Arbeit in diesen Bereichen werden die Dekanate von den "Resten" der vormaligen Regionen im Bistum unterstützt. Statt dieser Regionen soll es künftig je sieben bis neun Fachstellen des Bistums für Jugend, Erwachsenenbildung und Kirchenmusik geben. Jeder Fachstelle sollen Dekanate zugeordnet werden. Die genaue Planung ist noch nicht fertig. Im Dekanatsrat sind neben den "amtlichen Mitgliedern" (Dechant, Definitor, Dekanatsreferent) auch Laien vertreten, die in den Rat gewählt werden: Jede Pfarrei oder Pfarreigemeinschaft entsendet ein Vorstandsmitglied. Außerdem kann der Dechant weitere Mitglieder berufen. Die Amtszeit des Gremiums ist vier Jahre. Der Dekanatsrat sorgt für den Austausch zwischen den Pfarrgemeinden, beschließt den Finanzplan des Dekanates, fördert katholische Verbände, Gruppen und Einrichtungen. Er tagt in der Regel zweimal im Jahr. Eine der ersten Aufgaben ist, einen neuen Namen für das jeweilige Dekanat zu suchen. Bisher hat das Bistum nur die Namen der alten Dekanate aneinander gereiht. (mic)

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