Kofferpacken für die letzte Reise

Die Ferien stehen vor der Tür und da heißt es "Kofferpacken" für die Urlaubsreise. Was muss mit und was kann getrost da bleiben? Angesichts einer Jubiläumsveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Hospizinitiative Wittlich am vergangenen Sonntag, frage ich mich: Wie sähe der Inhalt eines Koffers aus für die sogenannte letzte Reise?

Über das Thema Sterben und Tod redet man nicht gerne, sicherlich schon gar nicht in Erwartung eines erholsamen Urlaubs. Die Idee, den Koffer für die letzte Reise zu packen, hatte der Bestatter Fritz Roth, Bergisch Gladbach. Er übergab Personen unterschiedlichen Alters einen Koffer mit der Frage: "Was soll über den Tod hinaus als Testament der Nachwelt mitgegeben werden? Was bist du als Mensch, als Typ, als Spinner und als Träumer?" Was legt man also in einen Koffer, der nicht größer ist als ein Handgepäck, wenn man auf sein ganzes Leben zurückblickt? Ein 60-jähriger Schlachter hat diese Aktion mitgemacht und die Idee, angesichts des beschränkten Platzes, Worte zu sammeln. Er legt das Wort "Danke" in seinen Koffer und zwar für die Treue seiner Mitarbeiter mit der Feststellung: Man kann nicht allein durchs Leben gehen. Das Wort "Entschuldigung" gilt seinem verstorbenen Vater, unter dessen Verhalten er als Sohn gelitten hat, bis er bei der Beerdigung von einem Freund des Vaters erfährt, dass der Vater die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs nicht verkraftet und deshalb später getrunken und sich das Leben genommen hat. Daraufhin besucht der Sohn das ehemalige Schlachtfeld in Verdun, beginnt den Vater zu verstehen und bedauert, dass er ihm nicht helfen konnte. Das Wort "Liebe" ist das letzte Wort, das der Mann in seinen Koffer legt in Erinnerung an seine Großmutter, die ihm das Fundament der Liebe in seinem Leben gelegt, ihm Geborgenheit und Verlässlichkeit vermittelt und ihn umsorgt hat. Diese Liebe hat ihn durch sein Leben getragen. Sich ab und zu die Frage zu stellen, was man in den Koffer für die letzte Reise hineinpacken würde, lässt einen bewusst leben - auch im Urlaub. Christiane Friedrich, Pastoralreferentin im Dekanat Wittlich Glaube im AlltagKofferpacken für die letzte Reise Die Ferien stehen vor der Tür und da heißt es "Kofferpacken" für die Urlaubsreise. Was muss mit und was kann getrost da bleiben? Angesichts einer Jubiläumsveranstaltung anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Hospizinitiative Wittlich am vergangenen Sonntag, frage ich mich: Wie sähe der Inhalt eines Koffers aus für die sogenannte letzte Reise? Über das Thema Sterben und Tod redet man nicht gerne, sicherlich schon gar nicht in Erwartung eines erholsamen Urlaubs. Die Idee, den Koffer für die letzte Reise zu packen, hatte der Bestatter Fritz Roth, Bergisch Gladbach. Er übergab Personen unterschiedlichen Alters einen Koffer mit der Frage: "Was soll über den Tod hinaus als Testament der Nachwelt mitgegeben werden? Was bist du als Mensch, als Typ, als Spinner und als Träumer?" Was legt man also in einen Koffer, der nicht größer ist als ein Handgepäck, wenn man auf sein ganzes Leben zurückblickt? Ein 60-jähriger Schlachter hat diese Aktion mitgemacht und die Idee, angesichts des beschränkten Platzes, Worte zu sammeln. Er legt das Wort "Danke" in seinen Koffer und zwar für die Treue seiner Mitarbeiter mit der Feststellung: Man kann nicht allein durchs Leben gehen. Das Wort "Entschuldigung" gilt seinem verstorbenen Vater, unter dessen Verhalten er als Sohn gelitten hat, bis er bei der Beerdigung von einem Freund des Vaters erfährt, dass der Vater die Erlebnisse des Ersten Weltkriegs nicht verkraftet und deshalb später getrunken und sich das Leben genommen hat. Daraufhin besucht der Sohn das ehemalige Schlachtfeld in Verdun, beginnt den Vater zu verstehen und bedauert, dass er ihm nicht helfen konnte. Das Wort "Liebe" ist das letzte Wort, das der Mann in seinen Koffer legt in Erinnerung an seine Großmutter, die ihm das Fundament der Liebe in seinem Leben gelegt, ihm Geborgenheit und Verlässlichkeit vermittelt und ihn umsorgt hat. Diese Liebe hat ihn durch sein Leben getragen. Sich ab und zu die Frage zu stellen, was man in den Koffer für die letzte Reise hineinpacken würde, lässt einen bewusst leben - auch im Urlaub. Christiane Friedrich, Pastoralreferentin im Dekanat Wittlich

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