Verblüffend real

Nicht nur, dass die Berliner Compagnie mit ihrem Stück - das wie auch die anderen drei Stücke aus eigener Recherche, Feder und Werkstatt gewachsen sind, die Zuschauer mit brillantem schauspielerischem Können erfreute aber auch nachhaltig fordert, ebenso setzt der gekonnte Bericht von Petra Geisbüsch mit der Wiedergabe von Zitaten wie "Die Armen wollen nicht den Kapitalismus abschaffen - die wollen arbeiten"; "Wenn hinter uns nicht die Männer mit den Gewehren stünden, glaubst du, bei euch gäbe es einen Winterschlussverkauf?

" und den uns beherrschen wollenden Werbesprüchen, wie "Geiz ist geil", die Beleuchtung und Entlarvung fragwürdiger Ausuferungen kapitalistisch orientierter Wirtschaft fort. Danke der Berliner Compagnie und hoffentlich ein Wiedersehen. Danke, Frau Geisbüsch, für den gekonnten Bericht, Danke den Veranstaltern Attac, Pax-Christi, Bündnis90/Die Grünen,VBB, dass sie das Risiko nicht gescheut haben und diese anspruchsvolle aktuelle politische Aufführung ermöglicht haben. Es wird Zeit, dass wir weniger wegschauen gegenüber den Entwicklungen und so genannten Reformen. Es wird Zeit nicht nur das Soziale, sondern "das Ganze neu zu denken" und den Versuchungen der Vereinzelung - "jeder sei sein eigener Unternehmer" oder der Anpassung wider besseres Wissen- "solidarisches Denken, Dialog und Handeln" entgegenzusetzen. Die Botschaft des christlichen Evangeliums ist verblüffend real, aktuell und der Zeit voraus und wäre keine schlechte Richt- und Orientierungsschnur - privat und für das Ganze. Rudi Kemmer,Wittlich

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort