In Ihrem Artikel zur Eröffnung der neuen Schießanlagen der Polizei in Wittlich-Wengerohr und Enkenbach-Alsenborn fehlt ein wichtiger Aspekt. In der Ansprache des Leiters der Bereitschaftspolizei, Dieter Frank, und der von Staatsekretär Roger Lewentz wurde ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass es für die Polizei wichtig ist, auch die Polizeiseelsorge zur Eröffnung einzuladen. Nicht um Gottes Segen für eine Schießanlage zu erbitten. Die beiden Polizeiseelsorger der evangelischen Kirche im Rheinland und dem Bistum Trier haben in ihrer kurzen Segensandacht sehr deutlich gemacht, wie wichtig der Blick auf den eigenlichen Auftrag der Polizei in unserer Gesellschaft ist. Die Sorge um die Sicherheit und die Freiheitsrechte der Menschen unseres Landes. Die Sorge um die großen und kleinen Nöte menschlichen Lebens. Und der Einsatz der Schusswaffe im äußersten Notfall, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, um Leben zu retten oder das eigene Leben zu verteidigen. Und dafür auch den Segen Gottes zu erbitten ist ausdrücklicher Wunsch der Polizeiführung. Dies verdeutlicht die tiefe Verwurzelung der Polizei in das christliche Wertefundament unserer Gesellschaft. Und es zeigt, dass die Polizei nicht nur Träger des Gewaltmonopols des Staates ist, sondern auch verlässlicher Repräsentant einer Ethik, die in unserer Verfassung niedergeschrieben ist. Und die Väter dieser Verfassung haben nach der Katastrophe des sogenannten "Dritten Reiches" klar auf eine christliche Ethik gesetzt.

Hubertus Kesselheim, Traben-Trarbach

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