Wehlen und seine Brücken

Bernkastel-Wehlen · Genau vor 100 Jahren hat Stephan Studert, der Großvater aus dem gleichnamigen Weingut das linke Foto aufgenommen. Der Erste Weltkrieg hatte bereits begonnen.

Es zeigt die Uferallee (damals Gestade) als die erste Wehlener Brücke, die Kaiser-Wilhelm-Brücke, gebaut wurde. Sie wurde 1915 fertiggestellt und bereits am 15. Januar 1920 vom Hochwasser zum Einsturz gebracht. Grund: Der auf der rechten Moselseite stehende Strompfeiler war nicht richtig fundamentiert (Pfusch am Bau). In den Jahren 1925/26 entstand die zweite Wehlener Brücke an gleicher Stelle, die Hindenburg-Brücke. Die Stahlbogenbrücke wurde 1945 beim Rückzug von deutschen Truppen gesprengt. Wehlen und der Weinbau konnten aber nicht ohne Brücke auskommen, deshalb entstand 1948/49 die Hängebrücke, die einzige dieser Art an der Mosel. Wie auch die vorherigen Brücken wurde auch die dritte als gemeindeeigene Brücke erstellt. Das bedeutet: die Wehlener mussten den Bau selbst finanzieren. Eine Deutsche Mark pro Weinstock hatte jeder Winzer zu zahlen, oder er musste selbst beim Bau helfen. Nach der Gebietsreform 1970/71 ging die 16-Tonnen-Brücke in das Eigentum des Landkreises über. Seitdem passierte nichts mehr zur Erhaltung der Hängebrücke, so dass sie für baufällig erklärt werden musste. Bis auf die Pfeiler und die Pylonen wurde die Brücke abgebaut und aus Denkmalschutz-Gründen in gleicher Art als 60-Tonnen-Brücke 1993/94 wieder aufgebaut. Das rechte Bild zeigt die heutige Uferallee mit der vierten Brücke. Die Straße wurde vor einigen Jahren ausgebaut und mit Rosensträuchern und Lindenbäumen flaniert. Die Häuserfassaden sind verputzt und die Dächer neu eingedeckt. (PRA)/Tv-Fotos (2): Repro/Uwe Praus

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