Politiker, aber nie politisch

BERNKASTEL-KUES. (urs) Nach 51 Dienstjahren verabschiedet: Verbandsgemeinde, Stadt und Gemeinden entließen ihren Büroleiter Werner Heinz in den Ruhestand.

"Was jenseits jeder Vorstellung lag, ist eingetroffen: Eine Verbandsgemeinde ohne Werner Heinz." Die Einleitung von Bürgermeister Ulf Hangert läutete humorvoll die Lobreden für den langjährigen Büroleiter ein, der nach einhelliger Ansicht den "wohlverdienten Ruhestand" angetreten hat. Eine Sichtweise, die nicht zuletzt die Anwesenheit teils weit gereister Ehrengäste bewies. "Schöner kann man Wertschätzung nicht ausdrücken", begrüßte Hangert zwei seiner Vorgänger - Rainer Grün, Staatssekretär im saarländischen Umwelt-Ministerium, und Peter Knüpper. Der heute in Bayern wirkende Vor-Vorgänger Hangerts blickte stellvertretend "für die Riege der Altbürgermeister" auf die Zusammenarbeit mit Heinz zurück. Er erinnere sich an "manche schwierige Phase" seiner Amtszeit, in der Heinz "ein ruhender Pol" gewesen sei. "Er hat sich nicht in Schlachten involvieren lassen, die andere meinten führen zu müssen", sagte er anerkennend. Für die Ortsbürgermeister ließ Stadtbürgermeister Wolfgang Port die Zeit mit Heinz Revue passieren. "Er war immer ein großer Politiker, aber nie politisch", charakterisierte er dessen Umgang mit den Bürgermeistern. Unterschiede bei der Parteizugehörigkeit habe der höfliche, stets hilfsbereite und loyale Büroleiter nie gemacht. Stattdessen habe er gute Sprüche auf Lager gehabt, wie "wer im Dreck herum rührt, macht sich selber schmutzige Hände." Eine Formulierung, die- in bester moselfränkischer Manier - auch mal in deutlicheren Worten fiel, sagte Port. Um ihrem Ex-Büroleiter seinen Ruhestand zu versüßen, hatten alle Ortsbürgermeister der Verbandsgemeinde ihr Scherflein beigetragen. Die einen mit einer Auswahl ihrer Weine, die anderen mit Hunsrücker Schinken oder Honig. Die Verbandsgemeindeverwaltung überraschte Heinz mit einem ausgefallenen Geschenk. Denn eine Plakette mit seinem eigenen Konterfei - entworfen von Bernd Wendhut - hatte der Liebhaber solcher Stücke bisher nicht in seiner Sammlung. Der Applaus der Gäste rundete die Verabschiedung ab. Ebenso wie Heinz eigener Rückblick auf den "wohltuenden" und "motivierenden" Generationenwechsel, den er in den 51 Jahren seiner Dienstzeit miterleben konnte. Die Nachfolge von Heinz hat Heiner Nilles angetreten.

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