Kommunen sitzen auf "Öl"

BIRKENFELD. (iro) "Die meisten Bürgermeister wissen gar nicht, dass sie buchstäblich auf Öl sitzen", ist Bernhard Wern vom Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (Ifas) überzeugt. Denn nichts anderes seien im übertragenen Sinn nachwachsende Rohstoffe in Form von Restholz aus dem Wald, Gras- und Strauchschnitt.

Um dem Wissensdefizit abzuhelfen, können sich Bürgermeister, Kommunalpolitiker und normale Bürger beim Biomasse-Portal über Potenziale in Rheinland-Pfalz, runtergebrochen bis auf einzelne Landkreise, informieren. Der Prototyp des Portals ist ab sofort unter w www.biomasse-rlp.de online. In den Kreisen Bitburg-Prüm und Bernkastel-Wittlich stehen laut einer Studie zur Weiterentwicklung der energetischen Verwertung von Biomasse, die das Ifas im Auftrag des Mainzer Umweltministeriums erstellt hat, nachwachsende Rohstoffe in einer Größenordnung, die 60 Millionen Liter Heizöl entspricht, kurzfristig zur Verfügung. Die Studie beschäftigte sich mit der Ermittlung dieser Potenziale. Zudem informiert die Website über bestehende Biomasse-Anlagen wie Hackschnitzelheizungen und Biogas-Anlagen. Diese Infos werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Auf dieser Plattform entsteht auch ein virtueller Handelsplatz für Biomassen in rheinland-pfälzischen Regionen und Umgebung. Diese Börse ermöglicht das Anbieten und Nachfragen nach energetisch und stofflich nutzbaren organischen Rohstoffen. Anders als bei anderen Internet-Auktionen wird dort laut Wern nicht online gehandelt, sondern Anbieter und Interessent können auf elektronischem Weg Kontakt miteinander aufnehmen. Damit wird ein Werkzeug geschaffen, um die zahlreich vorhandenen Akteure der Biomasse-Nutzung miteinander zu vernetzen.

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