Bereit für das Wagnis

Noch in dieser Woche will Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy den Antrag stellen, den Rheinland-Pfalz-Tag 2011 in Prüm auszurichten. Der Stadtrat hat dazu seine grundsätzliche Zustimmung signalisiert.

Prüm. Nach eingehender Diskussion hinter verschlossenen Türen hat sich der Prümer Stadtrat zu einem Entschluss für den Rheinland-Pfalz-Tag 2011 durchgerungen. "Ich werde noch in dieser Woche den Antrag stellen", sagt Prüms Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. Zwar gebe es Vorbehalte wegen der noch unklaren Kosten, aber grundsätzlich habe der Rat seine Zustimmung signalisiert. Zumindest als Anhaltspunkt kann die 4000-Einwohner-Stadt Baumholder dienen, die den Tag 2007 gemeinsam mit der Verbandsgemeinde und dem Landkreis Birkenfeld ausgerichtet hat. Nach Angaben des Kämmerers bedeutete das Landesfest für jeden der drei Veranstalter Kosten von rund 130 000 Euro.

Die Prümer Ratsfraktionen zeigen sich dem Vorhaben gegenüber aufgeschlossen. "Wir sehen das positiv, weil es eine gute Werbung für die Stadt wäre", sagt Erich Reichertz von der Liste Kleis. Aber man müsse eben auch die Kosten hierfür genau im Blick behalten, schließlich könne es sich die Stadt nicht leisten, auf einem größeren Fehlbetrag sitzenzubleiben. Markus Fischbach (SPD) sieht das ähnlich: "Der Tag ist eine Riesenchance für die Stadt, und wir sollten alle Hebel in Bewegung setzen, um das möglich zu machen." Natürlich müsse man sich bei den Kosten eine Obergrenze setzen und sich an den Möglichkeiten einer Kleinstadt orientieren, eine seriöse Kalkulation sei aber derzeit nicht möglich. "Es geht letztlich nur darum: Wollen wir, oder wollen wir nicht?", sagt Fischbach. Auch die Mehrheit der CDU sei dafür, den Tag auszurichten, sagt Horst Follmann. "Das bedeutet zwar ein gewisses finanzielles Risiko, aber wir sind der Meinung, man sollte das Wagnis eingehen." Klar sei, dass man die Kosten minimieren müsse. "Aber diese Chance kommt so schnell nicht wieder." Wer nicht wagt, der nicht gewinnt: Dieser Ansicht ist Johannes Reuschen von der Prümer Bürgerbewegung. "Ich sehe das als große Chance für die Stadt und freue mich auf die anspruchsvollen Aufgaben, die da auf uns zukommen."

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Meinung

Große Chance

Gelegenheit hat vorne langes, hinten kurzes Haar, heißt es. Man muss sie am Schopfe packen, sonst ist sie vorbei und kommt nicht wieder. Der Rheinland-Pfalz-Tag ist eine solche Chance. Natürlich kann niemand seriös prognostizieren, welche Kosten im Detail auf die Stadt zukommen. Und der Rat tut gut daran, diese von Anfang an im Auge zu behalten. Aber das Landesfest kann der Stadtentwicklung noch einmal einen zusätzlichen Schub geben. Die überregionale Aufmerksamkeit ist ohnehin unbezahlbar. c.brunker@volksfreund.deEXTRA Der Stadtrat in Kürze: Einstimmig hat der Stadtrat die Resolution der SPD-Fraktion zur Schließung der Postfiliale unterstützt. Betreffend des kleinen Neubaugebiets in Niederprüm an der Hobergstraße, hat der Rat die Anmerkungen der Träger öffentlicher Belange und der Anwohner entsprechend zur Kenntnis genommen. Außerdem hat der Rat eine Prioritätenliste für den Ausbau von Stadtstraßen beschlossen. Darin enthalten sind die Regino- und die Oberbergstraße, Umweg und Fuhrweg sowie die Kalvarienbergstraße. Bei Verkehrszählung soll überprüft werden, ob an bestimmten Knotenpunkten auch Minikreisverkehre eingerichtet werden können. (ch)

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