Das "Sankt Juppes" feiert Jubiläum

140 Jahre St.-Joseph-Krankenhaus Prüm, davon 25 Jahre auf dem Kalvarienberg: Das "Sankt Juppes" hat Silberjubiläum. Das 1869 im Kloster St. Joseph gegründete Krankenhaus hat sich zu einem modernen Komplex mit sechs Fachabteilungen entwickelt. Gefeiert wird im Kreis der Mitarbeiter.

 Auf dem Kalvarienberg: Das St. Joseph-Krankenhaus in Prüm. TV-Foto: Stefanie Glandien

Auf dem Kalvarienberg: Das St. Joseph-Krankenhaus in Prüm. TV-Foto: Stefanie Glandien

Prüm. (sn) 10 000 Taler waren der Grundstock für den Bau eines katholischen Hospitals für Kranke, Arme, Alte und Waisenkinder. Gestiftet hatte es die Prümer Bürgerin und Ordensschwester Amalie Alff. Die hatte das Geld von einer Tante geerbt. Zuvor hatte der Kirchenvorstand das Wohnhaus und die Bierbrauerei Schieffer in der Tiergartenstraße gekauft. Da, wo heute die Verbandsgemeinde ihren Sitz hat, wurde 1869 das Krankenhaus am Kloster St. Joseph in Betrieb genommen. Verwaltet durch ein Kuratorium, übernahmen die Franziskanerinnen die Leitung.

Heiligabend 1944 wird das Haus komplett zerstört. Im alten Finanzamt und in der Sparkasse in der Tiergartenstraße wird ein Notkrankenhaus errichtet. Nur vier Jahre später wird auch dieses bei der Explosion des Sprengstofflagers auf dem Kalvarienberg zerstört. 1950 wird das Krankenhaus neu gebaut. 1967 übernimmt der Caritasverband die Trägerschaft. Bereits 1978 gibt es erste Planungen für den Umzug auf den Kalvarienberg. Sechs Jahre später ist es dann so weit: Am 23. November wird das St.-Joseph-Krankenhaus festlich eingeweiht.

Dort ist nicht nur alles moderner, sondern auch zentraler angeordnet, im Gegensatz zum alten Haus. Der für die Abrechnungen zuständige Stefan Großmann erlebte dieses noch vier Monate als Pflege-Praktikant und erinnert sich an lange Flure und weite Wege.

Heute arbeiten im Krankenhaus 316 Menschen in Voll- und Teilzeit. "Im vergangenen Jahr wurden 5290 Patienten stationär und 8000 ambulant behandelt", sagt Andreas Fidelak, kaufmännischer Direktor. Das Haus hat sechs Fachabteilungen: Innere Medizin, Chirugie, Unfallchirugie, Anästhesie, Radiologie, Gynäkologie und Geburtshilfe.

Ihre drei Kinder hat Monika Rolef noch im Krankenhaus in der Tiergartenstraße entbunden. Die Vorsitzende der Initiative Frauenschuh hat noch sehr viele persönliche Erinnerungen an das alte Krankenhaus. Vor allem an die Ordensschwestern, die man alle mit Namen kannte. Als Anerkennung ihrer Leistung für Prüm hat die Initiative Frauenschuh einen Weg nach den Franziskanerinnen benannt. Dieser führt am Altersheim vorbei in Richtung Polizei.

Die ehemalige Hebamme Lieselotte Henkel war von 1959 bis 1996 in Prüm tätig und erinnert sich noch gut an den Umzug vom alten an den neuen Standort: "Früher war alles bei weitem nicht so gut wie heute", sagt sie. Der Unterschied zwischen beiden Häusern sei wie Tag und Nacht gewesen. Die Kreißsäle im neuen Haus seien eine "wunderschöne" Sache gewesen und immer wieder modernisiert worden. Mit dem Umzug habe eine neue Ära begonnen.

Erich Heck, damals Bauleiter für Stark- und Schwachstrom, heute technischer Leiter am Krankenhaus, hat das St. Joseph quasi von der ersten Stunde an in seinem Bereich betreut. Der Mann, der heute noch weiß, wo jedes Kabel liegt, sagt: "Von der Bausubstanz kann ich mir noch nichts Besseres vorstellen. Die Trockenbauweise entspricht noch fast den heutigen Richtlinien."

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