Dem "Ruf des Nordens" gefolgt

Er ist Abenteurer, Polarforscher, Buchautor und - seit einigen Jahren - entschiedener Mahner in Sachen Klimaveränderung. Im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals erzählte Arved Fuchs in Monschau in einer Multivisions-Show von seinen Expeditionen zu Nord- und Südpol, zu Fuß und per Schiff.

 Polarforscher und Buchautor: Arved Fuchs war im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals zu Gast in der voll besetzten Aula des St. Michael-Gymnasiums in Monschau. Foto: privat

Polarforscher und Buchautor: Arved Fuchs war im Rahmen des Eifel-Literatur-Festivals zu Gast in der voll besetzten Aula des St. Michael-Gymnasiums in Monschau. Foto: privat

Monschau. Als den "letzten großen Abenteurer unserer Tage" kündigte Josef Zierden aus Prüm, Initiator des Eifel-Literatur-Festivals, Arved Fuchs in der voll besetzten Aula des St. Michael-Gymnasiums in Monschau an. Dieser berichtete, wie er sich schon als Kind von Abenteuern angezogen fühlte, die er eines Tages dann selbst erleben wollte. Als ihm ein Buch aus dem Jahre 1927 mit dem Titel "Ruf des Nordens" - noch immer ist es in seinem Besitz - in die Hände fiel, stand es für ihn fest: "Ich werde dem Ruf des Nordens folgen!" Arved Fuchs wollte Polarforscher werden.

Mit dem Segelschiff rund um den Nordpol



In seiner Fantasie erlebte er diese Welten bereits in der frühen Jugend mit den Berichten von Fridtjof Nansen, Roald Amundsen oder Robert Scott. Die Faszination hielt bis heute an. Nur hat der inzwischen 54-jährige Fuchs selbst bereits Geschichte geschrieben: In den Jahren 1989/90 erreichte er gemeinsam mit dem Bergsteiger Reinhold Messner den Südpol. Zuvor hatte er sich mit einem achtköpfigen Team in 56 Tagen rund 1000 Kilometer weit über Packeis zum geografischen Nordpol geschafft. Damit war er der erste Deutsche, der zu Fuß am Nord- und Südpol war.

Eine andere spektakuläre Expedition von Fuchs dauerte vier Jahre. Mit seinem Segelschiff, der "Dagmar Aaen", umrundete er den Nordpol. Er ziehe es vor, per Schiff zu reisen - "man erfährt die Größe der Erde".

Nach Monschau hatte er eine Multivisionsshow seiner Expeditionen nach Grönland und Spitzbergen mitgebracht. Dem Publikum offenbarte er eine eisige Welt mit unglaublichen Naturschönheiten, die er mit spannenden Erläuterungen und Erzählungen untermalte. "Ich lasse mich bis zum heutigen Tag noch gern vom Ruf dieser Welt einfangen", bekannte er. Jedoch sei ihm die Unbefangenheit abhanden gekommen.

Der Missklang beruhe darauf, dass sich auch diese Natur dramatisch verändere. Noch vor 20 Jahren hätte er nicht daran geglaubt. So könne er heute nicht mehr von einer Expedition zurückkommen und nur schöne Bilder zeigen. Er betrachte es als seine Pflicht zu berichten, was dort passiere. Und das belegte er anhand von Vergleichen mit den Bildern früherer Expeditionen und jetzt.

Deutlich ist danach erkennbar, wie weit sich das Eis der Arktis in allen Regionen auf dem Rückzug befindet und damit der Lebensraum für Flora und Fauna vernichtet wird. Schon jetzt sind die Populationen der Walrösser, Eisbären oder Robben in großer Gefahr, eines Tages keine Nahrung mehr zu finden.

Fuchs ist ein Mahner und Warner in Klimafragen geworden. Dennoch, der Faszination der eisigen Naturschönheiten konnte sich keiner der Zuschauer entziehen.

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