Die Bundesstraße muss noch warten

PRÜM. Während die Stadt Prüm den Ausbau von Steinkaulstraße, Rotem Sandberg und Sonnenhang vorbereitet, startet der Bund sein Großprojekt B 410 wohl erst im Frühjahr 2007. Anschließend kommt der ersehnte Kreisverkehr Ritzstraße/Gerberweg an die Reihe.

Die Vorfreude der Prümer auf den Ausbau dreier städtischer Straßen wird etwas getrübt. Denn der Baubeginn in der Bahnhofstraße verschiebt sich aller Voraussicht nach auf 2007. Der Termin liegt nicht im städtischen Ermessen, da es sich um eine Bundesstraße handelt. Josef Arens vom Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV) in Gerolstein sagte zum TV: "Wenn wir jetzt ausschreiben und die Fristen einhalten, könnte die Baufirma vor dem Winter nur noch die Straße aufreißen. Die läge dann monatelang im Dreck." Außerdem seien die regionalen Baufirmen ausgelastet, so dass es kaum zügig voran gehen würde. Allerdings steht 2007 wieder eine Grenzlandschau auf dem Prümer Ausstellungsgelände an. Darüber will der LSV mit der Stadt reden. Die Anfahrtswege aus Niederprüm und vom Gerberweg aus wären nicht betroffen. Zudem könnte eine Einbahnregelung geschaffen werden, damit etwa die Park-and-Ride-Busse in Richtung Innenstadt durch die Baustelle fahren können."Niemand ist bereit, Beete zu pflegen"

Weil die Baustelle am geplanten Kreisverkehr Ritzstraße/Prümtalstraße/Heldstraße/Gerberweg erst nach Abschluss der Bahnhofstraße begonnen werden soll, verschiebt sich auch dieses Projekt. "Wir bauen den Kreisel aber noch 2007", verspricht Arens. Unterdessen hat der Stadtrat die Planentwürfe des Büros Scheuch für drei städtische Straßen leicht ergänzt abgesegnet. Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU) hatte auf die Probleme mit Grüninseln zur Verkehrsberuhigung hingewiesen: "Fast niemand ist bereit, solche Beete zu pflegen. Und im Winter kommen die Räumfahrzeuge da nicht richtig bei." Einstimmig beschloss der Rat, die Zahl der Beete im Entwurf drastisch zurückzufahren und stattdessen einzelne Bäume mit Baumscheiben zu setzen. Weinandy freute sich über das Abstimmungsergebnis und meinte scherzhaft: "Sonst hätte ich die anderen in die Beete geschickt." Das Straßenbild soll künftig ähnlich aussehen wie Kiefernweg, Waldstraße und Bertradastraße. Der Rote Sandberg bekommt eine 5,50 Meter breite Fahrbahn mit Entwässerungsrinnen und beidseitig 1,50 Meter breiten Gehwegen aus Betonsteinpflaster (niveaugleich ohne Bordstein). Auch die beiden Sackgassen nach rechts und links werden ausgebaut. Die stark beschädigte Steinkaulstraße wird ab der Einmündung Roter Sandberg erneuert. Die Fahrbahn wird 4,75 Meter breit. Das gilt auch für die kurze Verbindungsstraße Am Sonnenhang. Angesichts der zwölfprozentigen Steigung und vieler Hofausfahrten wird dort auf Grüninseln zur Verkehrsberuhigung verzichtet. Steinkaulstraße und Sonnenhang bekommen neue Lampen. Die Kosten summieren sich inklusive Beleuchtung auf rund 911 000 Euro. Davon entfallen auf die Steinkaulstraße 430 000 Euro, auf den Roten Sandberg 329 000 und auf den Sonnenhang 152 000 Euro. "Ich gehe davon aus, dass die Stadt weiterhin Mittel aus dem Investitionsstock des Landes bekommt", sagte Verwaltungschef Aloysius Söhngen (CDU). Vor 2007 läuft nichts. Die Kosten teilen sich Stadt und Bürger über wiederkehrende Beiträge voraussichtlich im Verhältnis 40:60. Eine Einwohnerversammlung zu den Projekten ist am Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr, im Ratssaal der VG.

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