Die Mühle ist der Renner

Immer mehr Paare suchen für ihre Hochzeit das ganz besondere Ambiente - und das finden sie zum Beispiel auf Burgen, Schlössern oder auch in einer Mühle.

 Touristenmagnet: die historische Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert in Birgel. Auf großem Areal sind das Mühlenmuseum, eine Öl- und Senfmühle, der Holzbackofen, Schnapsbrennerei und Gastronomie im Sägewerk, im Gewölbekeller oder Festsaal sowie das Mühlenhotel zu erleben. TV-Foto: Archiv/Gabi Vogelsberg

Touristenmagnet: die historische Wassermühle aus dem 17. Jahrhundert in Birgel. Auf großem Areal sind das Mühlenmuseum, eine Öl- und Senfmühle, der Holzbackofen, Schnapsbrennerei und Gastronomie im Sägewerk, im Gewölbekeller oder Festsaal sowie das Mühlenhotel zu erleben. TV-Foto: Archiv/Gabi Vogelsberg

Gerolstein/Prüm/Daun Schwere Holzbalken hängen an der Decke, Fachwerk umfängt die Wände: Wer die historische Wassermühle in Birgel betritt, fühlt sich wie in ein längst vergessenes Jahrhundert versetzt. Die Mühle ist mit ihren verschiedenen Räumen, darunter Wirtshaus, Schmiede und Backhaus, nicht nur ein kleines Museum, sondern auch Ort vieler Hochzeiten. Das Standesamt der VG Obere Kyll (insgesamt 41 Trauungen 2007) nutzt den Seminarraum für standesamtliche Eheschließungen. "Viele wissen nichts über die Möglichkeit der standesamtlichen Trauung, sie fragen erst einmal wegen einer Feier. Doch wenn wir ihnen dann davon erzählen, sind sie regelrecht aus dem Häuschen", sagt Doris Reetz von der Mühle. Geheiratet wird im Seminarraum, wo rund 70 Personen Platz finden. "Die meisten Hochzeiten an der Oberen Kyll finden hier statt, und die Tendenz ist steigend", so Reetz. Der große Pluspunkt der Mühle: im Anschluss kann hier gefeiert werden, sogar Übernachtungsmöglichkeiten bieten sich an.

In Prüm (90 Eheschließungen 2007) kann außer im normalen Trauzimmer im Rathaus auch im Konvikt/Haus der Kultur geheiratet werden. Trauzimmer ist die ehemalige Kapelle. "Wenn es das Paar wünscht, kann im Anschluss an die standesamtliche Trauung auch kirchlich geheiratet werden", erklärt Standesbeamtin Ute Last. In der VG Arzfeld (29 Ehen 2007) kann im Trauzimmer (20 Plätze) oder im Sitzungsraum (50) geheiratet werden. "Ansonsten haben wir leider nichts im Angebot. Die Burg Dasburg ist ja leider nur eine Ruine. Aber wir sind weiter auf der Suche nach außergewöhnlichen Locations", sagt Josef Freichels vom Standesamt Arzfeld.

Vor einem ähnlichen Problem stehen auch seine Kollegen in anderen Verbandsgemeinden, wie zum Beispiel in Kelberg (2007: 27 Hochzeiten), wo nur im Rathaus getraut wird. "Wir haben leider keine Burg oder kein Schloss für eine Trauung. Deswegen gehen viele Paare aus unserem Bereich lieber nach Cochem oder Manderscheid", bedauert Heinz-Georg Reuter. Ähnlich gestaltet sich das Problem in Daun, wie Walburga Horn schildert. Hier wurde 2007 105 mal geheiratet. In der VG Hillesheim bestand bis vor kurzem noch die Möglichkeit, auf der Burg Kerpen zu heiraten. "Doch die Burg wurde an einen Holländer verkauft. Dieser hat zwar Bereitschaft erklärt, doch wir suchen ihn vergeblich. Wir wissen nicht, wo er ist", sagt Maria Hohn vom Standesamt. So wird weiter in der VG-Verwaltung geheiratet, 2007 rund 50 mal.

Dies ist auch in Gerolstein möglich. Äußerst beliebt sind aber hier Trauungen auf der Burg Lissingen. Die nahezu unzerstörte Wasserburg aus dem Jahre 1280 hat mehrere Räume, in den geheiratet wird. "Hier kommen zur Burgmiete auch immer noch die üblichen 55 Euro Gebühren hinzu, die für den Mehraufwand der Verwaltung bestimmt sind", sagt Klaus Clemens vom Standesamt. Er vermeldet den Termin 8. August (08.08.08.) bereits als ausgebucht, auch wenn nicht mit einem Erreichen der Zahl von 2007 mit 65 Ehen zu rechnen sei. In den anderen VG sind noch alle Termine frei.

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