Ein Dorfmoderator und viele Fragen

Auf Antrag der Fraktion "Bleialf Aktiv" hat sich der Ortsgemeinderat Bleialf damit beschäftigt, ob das Dorf einen Dorfmoderator braucht. Doch die genauen Aufgaben, die er übernehmen soll, und ob man ihn überhaupt braucht, sind noch genauso unklar wie die Finanzierung und die Frage, wer den Job übernehmen soll.

Bleialf. Braucht Bleialf einen Dorfmoderator? Diese Frage war eines der zentralen Themen in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Antrag der Fraktion "Bleialf Aktiv" sorgte auf jeden Fall für Diskussionsstoff. Denn: Was soll der Dorfmoderator machen, welche Aufgaben übernehmen? Und vor allem: Wie soll eine solche Stelle finanziert werden?

Thomas Aigner (Bleialf Aktiv) brachte die Anfrage im Rat vor und umriss in einem kurzen Papier die zukünftigen Aufgaben.

Bindeglied zwischen Gemeinde und Vereinen



Demnach soll der Dorfmoderator die zentrale Koordination übernehmen und beispielsweise dafür sorgen, dass nicht Feste verschiedener Vereine am selben Tag stattfinden. Für diese Aufgabe ist derzeit der Ausschuss für Volksfeste zuständig, doch der tagt nur einmal im Jahr. Daher könne dieser - nach Ansicht einiger Ratsmitglieder - die Aufgabe nicht zufriedenstellend erledigen. Außerdem könnte der Dorfmoderator nach Meinung Aigners ein Bindeglied zwischen Gemeinde, Vereinen und Institutionen sein und Bleialf auch nach außen vertreten.

Nachdem mehr oder weniger alle Fraktionen ihr grundsätzliches Einverständnis signalisierten, über die Einrichtung eines Dorfmoderators weiter nachzudenken, stand die Frage nach dem weiteren Vorgehen im Raum: Sollen zuerst die genauen Aufgaben definiert werden? Oder sollen erst Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt werden, um zu klären, ob jemand bereit ist, die Aufgaben zu übernehmen? Oder muss zu allererst geklärt werden, wie die Stelle finanziert werden kann? Gedacht wird hierbei an eine Stelle auf der Basis einer geringfügigen Beschäftigung.

Der Rat beschloss bei vier Enthaltungen, das Projekt auf den Weg zu bringen und sich in der nächsten Sitzung noch einmal mit dem Thema zu beschäftigen. Ortsbürgermeisterin Edith Baur gab den Ratsmitgliedern die Hausaufgabe, sich zu dem Thema bis dahin noch einmal Gedanken zu machen.

Des Weiteren beschloss der Ortsgemeinderat, am Ortseingang Willkommenstafeln aufzustellen. Über die genaue Gestaltung soll später gesprochen werden.

In der Frage der Bushaltestelle am Marktplatz ist mittlerweile die Zuschuss-Bewilligung da, so dass die Bauleistungen ausgeschrieben werden können. Außerdem beschloss der Gemeinderat, 4500 Euro in die Kindertagesstätte in Bleialf zu investieren, um sie für die künftige Aufnahme von Zweijährigen auszurüsten.

Meinung

Abenteuerliche Idee

Der Frust und die Verzweiflung müssen groß sein in Bleialf, wenn eine so abenteuerliche Idee wie die Einstellung eines Dorfmoderators in der geplanten Form entsteht. Zwar ist der Veranstaltungskalender gut gefüllt. Aber in einem Dorf mit 1200 Einwohnern muss es möglich sein, Termine vernünftig abzustimmen und Kollisionen möglichst zu vermeiden. Andere schaffen das nämlich auch, ohne gleich das System über den Haufen zu werfen und trotz hoher Schulden einen bezahlten Posten dafür zu schaffen. Die Vertretung der Gemeinde nach außen obliegt übrigens der Ortsbürgermeisterin, die mit ihrem verantwortungsvollen Amt per Urwahl betraut wird. Eines hat "Bleialf Aktiv" geschafft: Den Abstimmungsbedarf zwischen Veranstaltern bewusstzumachen. m.hormes@volksfreund.de

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