Kein Tropfen auf den heißen Stein

BLEIALF/BOLLENDORF. Weitere Hilfe im Ausland: Zum neunten Mal in diesem Jahr startet in Kürze die Ortsgliederung des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) aus Bollendorf nach Smolensk in Russland, die Bleialfer Ortsgruppe machte sich kürzlich zum zweiten Mal auf den Weg nach Dorobanti in Rumänien.

Zwei Ortsgliederungen sind es im Kreis Bitburg-Prüm, die aktiv Auslandshilfe betreiben: Bollendorf und Bleialf. Ulrich Mathey, Auslandsreferent der Malteser in der Diözese Trier, lobt das außergewöhnliche Engagement der beiden Ortsgliederungen: "Was beide leisten, ist mehr als der Tropfen auf den heißen Stein." Mathey sieht die Lebensqualität der Menschen in den Gebieten, in denen geholfen wird, verbessert: "Wir arbeiten Hand in Hand mit Partnern vor Ort und können so gezielt helfen." Der Malteser Hilfsdienst hat im Kreis rund 550 Aktive. "Das ist ein mittlerer Wert, aber wir sind für jeden dankbar, der sich einbringt", sagt der Referent auf TV-Anfrage. Besonders der Einsatz der Fahrtrupps verdient höchste Anerkennung. "Ob Smolensk oder Dorobanti, wer sich in ein Fahrzeug setzt und losfährt, ist ein großer Förderer", lobt Mathey. In Bollendorf geht es in Kürze zum Hilfstransport auf die Straße ins ferne Smolensk. Sammeln, ordnen, organisieren, packen - das alles erfordert einen großen Einsatz. Spenden aus der Bevölkerung füllen die Lastwagen: Kleidung, Sanitätsmaterial, Möbel oder Baustoffe- alles ist an Bord. "In Bollendorf werden Spediteure beauftragt, den Transport durchzuführen, dazu spenden zwei Unternehmer die gesamten Fahrkosten in Höhe von 4000 Euro", erläutert Ulrich Mathey. 50 Fenster aus einer Fehlproduktion sind demnächst im Gepäck, weiterhin Pflegehilfsmittel wie Gehhilfen und Sanitärmaterial sowie auch Kleidung für Bedürftige. Mathey: "Bollendorf unterstützt Kinder- und Altersheime, im Dezember wird wieder ein neues Heim mit Spenden bedacht." Zehn bis zwölf Aktive sind es an der Sauer, die sich bei den Hilfstransporten engagieren. Mehr als 50 Mal wurden Bedürftige in und um Smolensk bereits mit Hilfsgütern bedacht. Die Federführung liegt bei Josefa Sander. Die Bollendorferin wurde für ihr Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet (der TV berichtete). In Bleialf ging es am Samstag zum zweiten Mal für dieses Jahr nach Rumänien, wo der stellvertretende MHD-Ortsbeauftragte Walter Müller sich schon so gut auskennt wie im heimischen Bleialf. An Bord haben die Bleialfer Malteser Kleidung, Gehhilfen, Fahrräder und eine Tischfräse. Die Sattelzugmaschine stellt das Bleialfer Unternehmen Dietmar Link zur Verfüguung, die Stadtkyller Firma Rothschild stiftet den Sprit. Bleialfs MHD-Ortsbeauftragte Rebekka Peiffer lobt das Engagement von Walter Müller: "Er fährt nun zum 44. Mal nach Dorobanti, ich kann ihm nur gratulieren." Müller selbst bescheiden: "Es ist immer wieder schön zu erleben, wie wir in Rumänien empfangen werden." Müller fährt mit einem Kollegen los: "Wir sind sechs Tage weg, rund 3000 Kilometer sind zu bewältigen." Etwa 2000 Euro kostet der Transport mit den Nebenkosten. Nach Aussage von Ulrich Mathey existieren im Kreis Bitburg-Prüm noch zwei Ortsgliederungen, nämlich in Schönecken und Prüm. "Diese leisten in der Hauptsache Sanitäts- und Betreuungsdienste", sagt Mathey. Auch Besuchsdienste gehören zum Aufgabengebiet: "In der Vorweihnachtszeit werden demnächst alleinstehende Personen besucht und mit einem Geschenk bedacht", sagt Auslandsreferent Ulrich Mathey. Bei den Maltesern fehlt es vielfach an Nachwuchskräften. Aber in Bleialf ist vor Jahren ein guter Anfang mit einer Jugendorganisation gemacht worden.

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