Maßarbeit für die Bauherren

Der Ortsgemeinderat Daleiden hat den Entwurf für den Bebauungsplan "Im Renkert" auf den Genehmigungsweg gebracht. Am nordwestlichen Ortsrand sollen etwa 18 Baugrundstücke entstehen.

 Von der Ortsstraße „Hardter Weg“ zweigt ein Wirtschaftsweg ab, der ausgebaut wird. Dieser Weg führt zur Erschließungsstraße des Baugebiets. Bild links: Zuhörer verfolgen die Ratssitzung. TV-Foto: Marcus Hormes/Grafik: Planungsbüro Lenz & Partner

Von der Ortsstraße „Hardter Weg“ zweigt ein Wirtschaftsweg ab, der ausgebaut wird. Dieser Weg führt zur Erschließungsstraße des Baugebiets. Bild links: Zuhörer verfolgen die Ratssitzung. TV-Foto: Marcus Hormes/Grafik: Planungsbüro Lenz & Partner

Daleiden. Schon seit einem Jahr beschäftigt sich die Ortsgemeinde Daleiden intensiv mit dem Thema Neubaugebiet (der TV berichtete). In der Dezember-Ratssitzung 2006 ging es um zwei konkrete Standorte. Zu diesem Zeitpunkt wollte der Rat jedoch noch keine so wichtige Entscheidung treffen, sondern zunächst weitere Informationen einholen und offene Fragen klären.Im Januar folgte der Grundsatzbeschluss zugunsten des inzwischen "Im Renkert" genannten Gebiets im Nordwesten. Das Gebiet "Auf Blauensfeld" fiel unter den Tisch.

Pflanzstreifen grenzt ab und schützt vor Wind

Bei der jüngsten Sitzung erinnerte Rosemarie Bitzigeio vom Winterspelter Planungsbüro Lenz & Partner an die Argumente für "Im Renkert": Abrundung der Ortslage, Nähe zur Ortsmitte, gute klimatische Verhältnisse, positive Altersdurchmischung durch Erweiterung der benachbarten Baugebiete aus den 70er Jahren.

Zu den Entwicklungszielen gehört ein weicher Übergang zwischen Siedlung und Landschaft. Massive Aufschüttungen oder Erdabtragungen sollen vermieden werden. Bei der Bepflanzung haben Laubbäume den Vorrang vor Nadelhölzern.

Konkret schlagen die Planer einen sechs bis zehn Meter breiten Pflanzstreifen zur Abgrenzung des Neubaugebiets und damit der Ortslage nach Westen und Norden vor. Dieser Windschutz-Streifen dient gleichzeitig als eine der Ausgleichsflächen für die Versiegelung. Die Pflege der Fläche sehen die Planer dadurch gewährleistet, dass sie auf Privatgrund liegt. Auf der anderen Seite soll eine fünf Meter breite Hecke eine Stützmauer kaschieren.

Die Erschließungsstraße endet in einem Wendehammer, um in dem allgemeinen Wohngebiet Durchgangsverkehr zu verhindern. Zur Verkehrsberuhigung wird die Straße verschwenkt, außerdem am Rand mit Bäumen gestaltet. Die Fahrbahn ist 3,50 Meter breit. Hinzu kommen dreizeilige Pflasterrinnen und ein 1,50 Meter breiter Versorgungsstreifen.

Ulrich Bielefeld vom Trierer Planungsbüro Bielefeld-Gillich-Heckel verwies zunächst auf die Möglichkeit, Versickerungsmulden auf den einzelnen Grundstücken anzulegen. "Im Renkert" favorisiert er jedoch eine andere Lösung: das Sammeln des Regenwassers in einer großen Muldenfläche außerhalb des Baugebiets.

Im ersten Entwurf waren 16 Baugrundstücke zwischen 750 und 1476 Quadratmetern vorgesehen. Herbert Maus (FWG) und Rüdiger Schausen (CDU) schlugen vor, durch einen anderen Zuschnitt innerhalb des Gebiets weitere Grundstücke zu gewinnen. Dazu beauftragte der Rat die Planer, eine weitere Stichstraße in den Entwurf einzufügen — Maßarbeit für die künftigen Bauherren.

Uneins waren sich die Ratsmitglieder in der Frage der Dachfarben. "Warum müssen alle Dächer anthrazit sein? Ich finde auch rot oder schwarz nicht störend", sagte Maus. "Das Landschaftsbild lebt von einheitlicher Dacheindeckung", wandte Georg Thommes (CDU) ein. "Ich störe mich weder an Farben noch an Baustilen. Das ist Geschmackssache", sagte Kornelia Gilz (SPD). Schließlich stimmte die Ratsmehrheit für die Festlegung auf anthrazitfarbene Dächer.

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