Neuer Wegweiser im Netzwerk der Pflege
PRÜM. Bei Fragen rund um das Thema Pflege gibt es für die Menschen im Prümer Land einen neuen Ansprechpartner. Die neue Beratungs- und Koordinierungsstelle (Beko) des Trägerverbunds Privater Pflegedienste wird am Freitag, 2. Februar, offiziell eröffnet.
Für Rainer Massem kann es los gehen. Das Büro des 44-jährigen Diplom-Sozialarbeiters am Johannismarkt 8 in Prüm (Steinhäuser-Haus) ist eingerichtet, alle Leitungen stehen und glühen durch die vielen Vorbereitungsgespräche schon seit Tagen. Neben Arzfeld, Speicher und Bitburg komplettiert das Prümer Büro das Quartett der neu strukturierten Bekos im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Eine Arbeitsgruppe aller elf ambulanten Pflegedienste und des Kreises hatte im Rahmen der Regionalen Pflegekonferenz die Beratungsbereiche und die Trägerschaft neu festgelegt (der TV berichtete).Während die anderen drei Bereiche in den Händen der Caritas beziehungsweise des Deutschen Roten Kreuzes bleiben, nutzen die Privaten die neue gesetzliche Möglichkeit, selbst eine Beko aufzubauen. Ältere, kranke und behinderte Menschen sowie deren Angehörige aus Stadt und Verbandsgemeinde Prüm können Rainer Massem anrufen, aufsuchen oder um ein Treffen bei sich zu Hause bitten. Er berät offen über alle Einrichtungen und Pflegedienste, nicht nur über die privaten Beko-Träger Häuslicher Pflegedienst St. Josef in Balesfeld, Häusliche Alten- und Krankenpflegeschule Michels in Bleialf, Häusliche Pflege St. Peter in Habscheid und Häuslicher Pflegedienst in Mettendorf.
Von Essen auf Rädern bis zur Kinderkrankenpflege
"Unsere Prämisse ist die Erhaltung der selbständigen Lebensführung in der häuslichen Umgebung", betont Massem.
Zu den Themen gehören zum Beispiel Essen auf Rädern, Einkaufshilfe, hauswirtschaftliche Hilfe, Hausnotruf, ambulante Alten- und Krankenpflege sowie Kinderkrankenpflege, teilstationäre Tages- und Nachtpflege, Senioren- und Behindertenheime als stationäre Einrichtungen. "Wenn wir den individuellen Hilfebedarf festgestellt haben, entscheidet der Kunde, welche Leistung er von welchem Träger in Anspruch nehmen will", erklärt Massem.
Beim Thema Finanzierung geht es um Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Sozialhilfe und Bestimmungen zur Rehabilitation Behinderter.
Bekos schaffen ein zentrales Bindeglied zwischen Behörden, Kassen, Seniorenbeirat, Krankenhaus-Sozialdienst und vielen weiteren Beteiligten. Sie vermitteln Gesprächskreise für pflegende Angehörige, Selbsthilfegruppen sowie Begegnungs- und Bildungsangebote für Senioren. Bei den Bekos können sich auch Menschen melden, die unzufrieden mit bestimmten Diensten sind.
Massem setzt auf Verständnis, Wertschätzung, Einfühlungsvermögen und aktives Zuhören: "Wir haben ein offenes Ohr für alle Anliegen, die mit Pflege und Behinderung zu tun haben."
Das Land finanziert 80 Prozent der Beko-Personalkosten (maximal 40 000 Euro pro Beko im Jahr) plus 7500 Euro Sachkosten. Den Rest übernimmt der jeweilige Träger.
Öffnungszeiten der Beko in Prüm: montags, mittwochs und freitags 8.30 bis 12.30 Uhr, dienstags 13 bis 17 Uhr, donnerstags 16 bis 20 Uhr. Termine nach Vereinbarung. Telefon: 06551/148515.
