Runde Sache mit ein paar Kanten - Bergfest beim Prümer Sommer

Prüm · Donnerstagabend spielen auf der Bühne am Rathaus Rolf Kaulard und sein Orchester Musik in den Arrangements von James Last. Der Volksfreund sprach mit drei Verantwortlichen über den bisherigen Verlauf.

 Friedlich feiern – das Motto beim Prümer Sommer. Die allermeisten der bisher 10 300 Besucher halten sich daran. Nur im Umfeld sieht es manchmal etwas anders aus. TV-Fotos (4): Fritz-Peter Linden

Friedlich feiern – das Motto beim Prümer Sommer. Die allermeisten der bisher 10 300 Besucher halten sich daran. Nur im Umfeld sieht es manchmal etwas anders aus. TV-Fotos (4): Fritz-Peter Linden

Foto: (e_pruem )

Prüm "Happy Sound" nannte man das, was James Last und sein Orchester bis zum Tod des Bandchefs vor zwei Jahren spielten. Und diesen fröhlichen, entspannten James-Last-Klang werden heute Abend von 19.30 Uhr an Rolf Kaulard und sein Orchester stilecht über die Prümer-Sommer-Bühne bringen.
Der Abend markiert nach dem Startsonntag und den drei Konzerten an den folgenden Donnerstagen exakt die Mitte des Prümer Sommers in seiner 26. Ausgabe.
Der Volksfreund fragte deshalb drei der Verantwortlichen in der Stadt zum bisherigen Verlauf: Peter Hillen und Manfred Schuler von der Verbandsgemeinde und Christoph Cremer, den Chef der Polizeiinspektion.
Und, wie läuft's bisher? Alle happy? Der Auftakt war prima, beim ersten Donnerstagkonzert sei der Besuch auch wetterbedingt noch "etwas verhalten" gewesen, sagt Organisator Manfred Schuler, der jedes Jahr auch die Musiker heuert. Aber seit dem zweiten Konzert mit den Eifeler Bands laufe alles in den erwarteten Bahnen: Mehrere Tausend Feierfreudige pro Abend, bisher jedesmal beste Stimmung, vor dem heutigen Termin zählt Schuler bereits 10 300 insgesamt.
Probleme? Gibt es, wenn auch sporadisch: "Wenn ich 2500 Besucher auf dem Platz habe und drei drehen am Rad", sagt Schuler, "dann brauch ich die Polizei." Und die kommt schnell, zumal die Inspektion keine 100 Meter entfernt liegt. So war es auch in der vergangenen Woche, als ein junger Mann auf eine Frau losgegangen sei: offenbar, sagt PI-Chef Christoph Cremer, "eine Beziehungsgeschichte. Und Alkohol im Spiel."
In solchen Fällen schreiten die Beamten ein - "und die Leute sind froh, wenn sie die Polizei sehen", sagt Cremer.
Zumal alle Beteiligten einen kurzen, guten Draht zueinander haben: "Es gibt eine gute Zusammenarbeit zwischen allen Behörden und Organisationen, die mit der Sicherheit betraut sind", sagt Peter Hillen.
Hinzu kommt der Sicherheitsdienst aus Trier. Die sechs bis acht (je nach Andrang) Mitarbeiter kontrollieren unter anderem an den Eingängen alle Taschen, damit niemand "Gefahrgut" auf den Platz mitnehmen kann.
Oder alkoholische Getränke einschmuggeln - da sind wir bei einer Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren immer stärker abzeichne, bestätigen alle drei Gesprächspartner: junge Besucher, die versuchen, mit härterem Stoff aufs Gelände zu gelangen. Oder, das sei eine ganz deutliche Veränderung zu früher, außerhalb des Festplatzes ihre eigenen Feten veranstalten und dabei oft über die Stränge schlagen.
Was gleich zum Gerücht geführt habe, dass man es auf dem Festplatz mit dem Jugendschutz nicht so genau nehme. Falsch, sagt Schuler: Alle, selbstverständlich auch die Wirte, achteten darauf, dass kein Jugendlicher Alkohol bekomme. Und Jugendschutz, ergänzt er, "beginnt letztlich auch zu Hause".
Was außerhalb des Platzes geschehe, nehme man stärker in den Blick: "Ohne die Hilfe der Polizei geht das nicht", sagt Hillen. Und deshalb zeigen sich die Beamten auch am späteren Abend immer wieder, um solche "Privatpartys im Umfeld" (Schuler) zu unterbinden.
Nun muss man die Vorgänge aber auch nicht höher hängen als nötig: In der Eifel, sagt Cremer, gebe es noch eine funktionierende soziale Kontrolle. "Und anders als in den großen Städten haben wir hier keine Brennpunkte."
Der heutige Abend beginnt um 18 Uhr mit dem Kinderprogramm und dem "Picknick mit Gitarre" und Alex Schmeisser. Johannes Reuschen moderiert.Meinung

Runde Sache mit ein paar Kanten - Bergfest beim Prümer Sommer
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Runde Sache mit ein paar Kanten - Bergfest beim Prümer Sommer
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Runde Sache mit ein paar Kanten - Bergfest beim Prümer Sommer
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Nix mit Kinderstube
Was auffällt beim Gespräch: Die Verantwortlichen ruhen sich nicht darauf aus, dass alles schon so laufen wird wie immer, sondern haben im Blick, dass es immer wieder Stress gibt - nicht "auffem Platz", sondern daneben und oft lange nach Abschluss der Konzerte. Die Polizei geht den Dingen nach, der Bürger hört es gern. Leider fällt manches auf den Prümer Sommer zurück - aber nicht wegen mangelnder Organisation. Sondern weil einige sich einbilden, sie dürften das. Dürfen sie nicht. Und es nervt. Aber das hat ihnen wohl keiner beigebracht. f.linden@volksfreund.de

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