Schönecken und die neue Mitte

Schönecken · Das Forum im Flecken ist im Bau, der Dorfplatz in der Planung: In Schönecken haben Ortsgemeinderat und Vereinsvertreter den Fortgang des Großprojekts im Zentrum diskutiert. Viel Applaus erntete, dank einer dicken Spende, Metallbauer Matthias Görres.

Schönecken. So wünscht man sich doch seine Gemeinderatssitzung: Mit mehr als 50 aufmerksamen und engagierten Bürgern, alles Mitglieder der 30 Vereine im Dorf, und mit kräftigem Szenenapplaus für einen aus ihrer Mitte.
Der heißt Matthias Görres, ist Vorsitzender des Musikvereins und Metallbauer. Und er zeigt beispielhaft, wie sich die Schönecker für ihren Ort ins Zeug legen: Görres hat für den neuen Dorfplatz gemeinsam mit dem Aachener Städteplaner Harald Heinz einen Musikpavillon entworfen. Er wird ihn auch bauen - und dabei sämtliches Metall, zwölf Tonnen Material, spenden. Gesamtwert: rund 20 000 Euro.
Görres präsentierte im Saal des Café Gitzen seinen mit elegant geschwungenem Dach versehenen Pavillon - nicht als Zeichnung, sondern gleich als Modell im Maßstab 1 zu 20. Und erntete dafür dicken Beifall.
Vor dem Dorfplatz - Hubert Thomas vom Prümer Ingenieurbüro Scheuch berichtete über den Stand der Planung - muss aber zuerst noch ein anderes, großes Vorhaben zu Ende gebracht werden: Die neue Bürgerhalle, die inzwischen Forum im Flecken getauft wurde (der TV berichtete).
Der Rohbau hinter dem Alten Amt ist in Arbeit, gerade wird der Flachbau für den Gastronomiebetrieb gemauert. Danach soll die Halle entstehen. Architekt Michael Thiel aus Irrel referierte den Stand der Planung: Derzeit bereite man die Fundamente und die Bodenplatte vor, nach Ostern soll dann die Holzkonstruktion am Nimsufer in die Höhe wachsen. Der Rohbau, so die Planung, werde im Juni stehen - dann erfolgen Innenausbau und die Arbeiten am Dorfplatz direkt daneben. Voraussichtlicher Abschluss: Mitte Dezember.
Eine weitere Nachricht hatte Ortsbürgermeister Matthias Antony mitzuteilen: Der Wettbewerb zur Gestaltung des Bodens von Saal und Foyer ist entschieden. Den Zuschlag erhielt Mareile Martin aus Speyer. Sie sieht zweifarbige, geschwungene Flächen und Konturen vor, die unter anderem die Nähe zur Nims optisch aufgreifen. Lohn der kreativen Arbeit: 2500 Euro Preisgeld. Die anderen fünf Teilnehmer erhalten je 500 Euro.
Dass man die Kunst am Bau in den Bau verlege, ist für Antony der richtige Gedanke: Das sei besser, sagte er, als irgendetwas vor die Tür zu stellen. Am Ende der Präsentation gab es keine Fragen mehr. "Dann nehme ich an, dass da auch der Deckel drauf ist", resümierte der Ortsbürgermeister. "Nicht dass nachher die Diskussionen an der Theke wieder losgehen." Die Gefahr, so scheint es aber, ist gering in Schönecken.
Extra

Ein Haus für alle Schönecker Bürger und für die 30 Vereine: Im Juli 2012 war nach langwieriger Vorbereitung und einigen Planänderungen der Spatenstich, im Dezember soll alles abgeschlossen sein - inklusive des neuen Dorfplatzes für knapp 700 000 Euro. Rund 2,1 Millionen Euro kostet das neue Bürgerhaus, "Forum im Flecken" genannt. Von der Summe muss die Gemeinde 900 000 Euro aufbringen, 1,16 Millionen Euro steuert das Land bei. Belebung im Zentrum bringt auch ein bereits abgeschlossenes Projekt: Direkt nebenan entstand das Senioren- und Pflegeheim Nimstalresidenz. Es bietet 21 Einheiten für betreutes Wohnen und 39 Pflegeplätze. ch/fpl

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