Teilstück fertig, Radler fröhlich

Hallschlag/Jünkerath · Die Arbeiten am Kylltalradweg zwischen Jünkerath und der Grenze zu Belgien gehen weiter - und ein Teilstück ist bereits befahrbar. In der ersten Frühlingsssonne waren bereits etliche Radler unterwegs und hatten Spaß.

Hallschlag/Jünkerath. Der Frühling naht, die Sonne lacht, die Radler jubeln: "Das ist total toll", sagt Stephan Guthausen aus Kerschenbach nach seiner ersten Testfahrt auf dem Kylltalradweg. "Und vor allen Dingen: Es geht ganz leicht."
Zumindest auf dem Teilstück zwischen Hallschlag und der Grenze zu Belgien: Denn dort sind bereits gut fünf Kilometer der ehemaligen Bahntrasse mit festem Belag versehen. Und am ersten frühlingshaften Sonntag tummelten sich dort gleich die Radfahrer und Spaziergänger.
Hat ja auch lange genug gedauert, bis das 19 Kilometer lange Stück Kylltalradweg endlich gebaut werden konnte (der TV berichtete). Jetzt aber laufen die Arbeiten nach Plan - gemeinsam gestemmt von den Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.Gesamtsumme noch ungewiss


Der Kreis Euskirchen (Anteil an der Strecke: 7,5 Kilometer auf den Abschnitten bei Kronenburg und Losheim) übernimmt dabei den Bau des eigentlichen Radwegs, während südlich der Grenze der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Gerolstein die Sanierung oder Erneuerung der insgesamt 29 Brücken verantwortet.
Bisher, sagt Oliver Arimond vom LBM, seien bereits 1,6 Millionen Euro verbaut. Wie hoch am Ende die Gesamtsumme sein wird, stehe noch nicht fest. Auf rheinland-pfälzischer Seite werden es nach LBM-Schätzungen vermutlich am Ende 2,5 bis 2,7 Millionen Euro sein
Aktuell habe man fünf Brücken in Arbeit, eine auf nordrhein-westfälischer Seite. Eine sechste werde als Fertigteil aus Aluminium eingesetzt, wie bereits vor einigen Monaten bei Losheim. Die Brücken müssen zuerst fertig sein: Damit auf der Trasse das Baumaterial transportiert werden kann, von der Lava für den Frostschutz bis zum Mischgut für die Fahrbahn.Bald geht es weiter


Das fertige Teilstück zwischen Hallschlag und Grenze sei zwar noch nicht offiziell freigegeben, "aber die Leute können das natürlich schon nutzen, klar", sagt Arimond, der sich ebenfalls über den Betrieb auf der Strecke freut: Eine Kollegin aus Hallschlag habe ihm gesagt, am Wochenende sei dort "die Hölle los" gewesen.
Vermutlich vom Sommer an wird bereits wieder etwas mehr Strecke befahrbahr sein: Denn der Kreis Euskirchen bereite gerade die Ausschreibung für die noch zu bauenden übrigen 14 Kilometer in Richtung Jünkerath vor. "Da sollten im Frühling die Angebote reinkommen", sagt Oliver Arimond. Und kurz nach der Entscheidung über den Zuschlag werde es dann auch mit den Arbeiten weitergehen.
Damit könne man dann in wenigen Monaten bereits ein weiteres Teilstück befahren - die Radler wird es freuen. Die gesamte Strecke soll voraussichtlich im Frühjahr 2015 fertig sein und offiziell freigegeben werden.Meinung

Macht Laune
Die ersten Frühlingstage brachten es ans Sonnenlicht: Sobald man raus kann, wollen alle auf dem Kylltalradweg drauflos wandern und -rollen. Lange hat es gedauert, bis er endlich dorthin kam, wo er hingehört: Auf die alte Bahntrasse - und es sieht ganz nach einer Erfolgsnummer aus. Die Gemeinden entlang der Strecke können das für sich nutzen, wenn sie und ihre touristisch tätigen Betriebe nun ebenfalls in die Pedale kommen. fp.linden@volksfreund.deExtra

Der Kylltalradweg besteht schon seit vielen Jahren - allerdings führte er bisher nicht über die ehemalige Bahntrasse, sondern abschnittsweise sogar über die Bundesstraße 421, mit den entsprechenden Gefahren für die Radler. 2006 kamen dann die Planungen für die Verlegung richtig in Gang. Die beiden Bundesländer kauften die Strecke von der Bahn und machten sich gemeinsam an die Vorbereitungen. Mit dem Radweg wird es bald eine weitere Verbindung nach Belgien geben - neben dem bereits bestehenden Eifel-Ardennen-Radweg, der über Prüm und Bleialf nach St. Vith verläuft. Auf dem Kylltalradweg soll man später hinter der Grenze bis nach Trois-Ponts gelangen, sobald auch auf belgischer Seite die letzten Lücken geschlossen sind. Eine Initiative kunstbegeisterter Bürger arbeitet zudem daran, den Radweg später mit Skulpturen zu schmücken. fpl

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