Und die Brücke bröckelt weiter …

Dasburg · Die Sanierung der Auffahrt zur Dasburg hat noch nicht begonnen: Die Gemeinde fand bisher keine Baufirma, die den Job übernehmen konnte. Der Weihnachtsmarkt zieht deshalb um.

 Bis auf Weiteres kann die Brücke zur Dasburg und damit auch zum Trauzimmer im ehemaligen Forsthaus nicht mehr befahren werden. TV-Foto: Frank Auffenberg

Bis auf Weiteres kann die Brücke zur Dasburg und damit auch zum Trauzimmer im ehemaligen Forsthaus nicht mehr befahren werden. TV-Foto: Frank Auffenberg

Foto: Frank Auffenberg (aff) ("TV-Upload Auffenberg"

Dasburg An der Dasburg herrschen weiter instabile Verhältnisse: Seit acht Monaten warten die Bürger darauf, dass die Brücke hinauf zur Burg erneuert wird. Aus der Brüstungsmauer waren Ende Januar etliche Steine herausgebrochen und hinab ins Gelände gefallen (der TV berichtete, siehe Info). Seitdem ist das Wahrzeichen der Gemeinde an der Grenze zu Luxemburg nur noch zu Fuß zu erreichen - Autos dürfen nicht mehr über die Brücke rollen.
Eine Folge: Der Mittelaltermarkt im Sommer musste abgesagt werden. Heiraten geht aber noch: Die Verbandsgemeinde hat im ehemaligen Forsthaus neben der Burg ein Trauzimmer - das eben jetzt nur zu Fuß angesteuert werden kann.
Den Weihnachtsmarkt am zweiten Adventswochenende (9. und 10. Dezember) wird der Musikverein Dahnen-Dasburg trotzdem ausrichten. Nur eben nicht auf der Burg: Zum Glück helfe das Forstamt Neuerburg dem Verein, sagt der Vorsitzende Axel Jacoby, und stelle für den Markt das Waldjugendheim zur Verfügung. Rund 30 Aussteller haben zugesagt, 15 Musikvereine und Jugendorchester treten an dem Wochenende auf. Aber warum ist die Brücke noch nicht wieder hergerichtet? Ganz einfach: Die Gemeinde fand bisher keine Firma, die den Job übernehmen wollte - oder konnte.
Die Ausschreibung im Mai, sagt Ortsbürgermeisterin Beate Bormann, habe kaum Resonanz gehabt, "da alle Baufirmen bereits voll ausgelastet waren". Nur ein Unternehmen habe sich gemeldet, "aber mit Wahnsinnspreisen. Dafür kann man das nicht machen lassen."
Die Schätzkosten für die Sanierung: 260 000 Euro. Das Land übernimmt 60 Prozent, also 156 000 Euro, die Generaldirektion Kulturelles Erbe 78 000 Euro. 26 000 Euro, sagt die Bürgermeisterin, müsse die Gemeinde aufbringen.
Nicht das Einzige, was in Dasburg, auch Schwerpunktgemeinde in der Dorferneuerung, zu tun ist: Auch das Gemeindehaus auf der Burganlage wartet auf die Sanierung, die weitere 259 000 Euro kosten soll. Sie kann aber erst beginnen, wenn die Brücke gemacht ist - "da hängt alles dran", sagt Beate Bormann.
Außerdem muss die Kreisstraße 149 im Dorf erneuert werden, danach soll dann der Ausbau der B 410 durch den Ort erfolgen. Und dann will man unter anderem noch Baugrundstücke kaufen oder bereitstellen, "damit auch die eine oder ander junge Familie sich hier ansiedeln kann", sagt Beate Bormann. Wie gut, dass deswegen ein Hoffnungsschimmer aus Mainz herüberblinkt: Beim Treffen zum Zukunfts-Check Dorf im Mai in Schönecken, sagt Beate Bormann, habe sie kurz mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) sprechen können. Der Minister habe einen Besuch in Dasburg vorgeschlagen, um sich anzuschauen, was alles in der Gemeinde geschehen und noch zu tun ist: Deshalb kommt Lewentz am Dienstag, 28. November, ins Dorf. Und macht vielleicht danach noch einmal ein Förder-Schatzkästlein auf. "Das wäre schön", sagt die Gemeindechefin.
Und die Ausschreibung für die Brücke? Wird jetzt wiederholt: "Und dann hoffen wir", sagt Beate Bormann, "dass die Sanierungsmaßnahmen im Frühjahr 2018 beginnen können."
Mehr zum geplanten Weihnachtsmarkt unter <%LINK auto="true" href="http://www.mv-dahnen-dasburg.de" text="www.mv-dahnen-dasburg.de" class="more"%>
Extra: SORGENKIND MIT TENDENZ ZUM SCHWÄCHELN


Die Dasburg ist etwa 1100 Jahre alt und gehört seit 1947 dem Land Rheinland-Pfalz. Das Malheur an der Brücke ist nicht das erste in den vergangenen Jahren: Im Januar 2012 stürzten aus dem Rundturm neben dem Gemeindehaus auf der Anlage Steine hinunter auf die Bundesstraße 410. Der Grund waren starke Regenfälle und anschließender Frost - das Wasser hatte sich dadurch im Gemäuer ausgedehnt und seiner Stabilität geschadet. Damals lief gerade die aufwendige Sanierung der Anlage, mit der man 2010 begonnen hatte: Rund 2,6 Millionen Euro gab das Land dafür insgesamt aus.

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