Vermisste Lolita Brieger: Trierer Ermittler nehmen Verdächtigen fest

Trier · Fast 30 Jahre nach dem spurlosen Verschwinden einer zuletzt in der Nordeifel lebenden jungen Frau ist der ehemalige Freund der damals 18-jährigen Lolita Brieger verhaftet worden. Er soll seine schwangere Freundin ermordet haben.

 Das Foto aus dem Jahr 1982 zeigt Lolita Brieger. Foto: Polizei

Das Foto aus dem Jahr 1982 zeigt Lolita Brieger. Foto: Polizei

Es war ein Paukenschlag, mit dem der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer am Freitagnachmittag an die Öffentlichkeit ging: Gut zwei Wochen nach Ausstrahlung des 29 Jahre zurückliegenden Vermisstenfalls Lolita Brieger in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" haben Kripobeamte am Vormittag im Vulkaneifelort Scheid den mutmaßlichen Mörder der verschwundenen Frau verhaftet. Es ist der ehemalige Freund der damals 18-Jährigen. Laut Brauer gehen die Ermittler davon aus, dass der Landwirt seine schwangere Freundin im November 1982 ermordet hat. Die Leiche der Frau ist bislang nicht gefunden.

Den entscheidenden Hinweis gab jetzt ein Zeuge, der nach eigenen Angaben dem Täter damals bei der Beseitigung des Leichnams geholfen haben will. Wie die Polizei an den Zeugen kam, ist unklar. Er habe sich jedenfalls nicht von sich aus gemeldet, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt unserer Zeitung.

Nach Angaben des ermittelnden Staatsanwalts Eric Samel war der Freund Lolita Briegers schon damals im Visier der Ermittler. Es habe eine "Reihe von kleinen Indizien und Hinweisen gegeben", etwa einen Streit der Beiden im Vorfeld des Verschwindens. Nachweisen konnten die Ermittler dem Eifeler Landwirt aber knapp drei Jahrzehnte lang nichts.
Von der Festnahme gestern Morgen war der geschiedene Mann offenbar völlig überrascht. Er habe keinen Widerstand geleistet, sagt Kriminaldirektor Rudolf Berg. Der Beschuldigte wurde am Nachmittag in Trier dem Ermittlungsrichter vorgeführt; danach kam er in Untersuchungshaft.

Der Prozess gegen den Eifeler dürfte erst Anfang nächsten Jahres beginnen. "Bis dahin", so hofft der Leitende Oberstaatsanwalt, "haben wir hoffentlich auch die Überreste der jungen Frau gefunden."

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