Viele Lorbeeren für eine Menge Engagement

Prüm/Mainz/Feuerscheid · Umtriebig ist das Wort, das wohl am besten auf Ernst Görgen zutrifft. Als Geschäftsführer leitete er den Naturpark Nordeifel, er war Dorfchef in Feuerscheid, ist Schöffe, Autor, Wanderführer und Vorsitzender im Kreisumweltbeirat. Für dieses Engagement wurde er jetzt mit der Landesverdienstmedaille ausgezeichnet.

 Agnes Görgen (links) begleitet ihren Mann Ernst Görgen zur Verleihung der Landesverdienstmedaille durch Umweltministerin Ulrike Höfken. Foto: Umweltministerium

Agnes Görgen (links) begleitet ihren Mann Ernst Görgen zur Verleihung der Landesverdienstmedaille durch Umweltministerin Ulrike Höfken. Foto: Umweltministerium

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Prüm/Mainz/Feuerscheid. Bis er das Zepter übernahm, standen die jeweiligen Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm dem Naturpark Nordeifel auf rheinland-pfälzischer Seite als Geschäftsführer vor - dann kam im Februar 1996 Ernst Görgen. Er übernahm im Haus der Natur die Leitung und prägte die Arbeit des Vereins gleich für die folgenden 17 Jahre. Ganz nebenbei führte auch noch 20 Jahre sein Heimatdorf Feuerscheid als Ortsbürgermeister - auch ins neue Jahrtausend. Für sein Engagement wurde Görgen nun die Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz verliehen.
Bei einem Festakt hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Mittwoch in Mainz Ernst Görgen im Namen der Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Auszeichnung überreicht. Besonders betonte die Ministerin die nachhaltige Wirkung seines Engagements auf die Heimat: "Es ist beeindruckend, wie anhaltend und vielseitig sich Ernst Görgen neben seinem Beruf als Geschäftsführer des Naturparks engagiert hat." Entscheidend habe er zur guten Entwicklung Feuerscheids beigetragen. In seine Amtszeit fielen die Erneuerung des Dorfplatzes, die Fertigstellung der Kanalanschlüsse, die Renovierung der Kapelle - und, und, und.
Und dem nicht genug: Auch sein Einsatz zum Erhalt der Westwallruinen in der Schneifel habe bleibende Spuren hinterlassen. "Wir haben es Ihnen zu verdanken, dass diese Mahnmale der Geschichte nicht zerstört und damit als wertvolle Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten erhalten wurden."
Pensionär mit vielen Aufgaben


An diese Vorarbeit könne die in diesem Jahr neu gegründete Landesstiftung "Grüner Wall im Westen - Mahnmal ehemaliger Westwall" anknüpfen. Zu diesem Natur- und Geschichtsbewusstsein passe auch Görgens Einsatz für den Geschichtsverein Prümer Land, wo er seit Jahrzehnten ehrenamtlich aktiv sei, sowie auch das Engagement als Chefredakteur der Dorfzeitung "Feijerscheder Blättchen" und die Autorenschaft einer Ortschronik - und, und, und. Ganz schön viele Lorbeeren, die er sich verdient hat.
"Natürlich fühle ich mich schon geehrt, dass mir diese Auszeichnung zuteil wurde", sagt der Geehrte und rückt nur bescheiden damit raus, was er denn nach seiner Pensionierung vor zwei Jahren noch alles so treibe. "Nicht viel", sagt er vorweg, bevor er bescheiden doch noch anmerkt, dass er halt noch immer Schiedsmann im Bezirk Schönecken sei und auch als stellvertretender Schiedsmann im Bezirk Arzfeld arbeite. Das war's aber?
Naja, man sei halt auch noch als Vorsitzender des Umweltbeirats im Eifelkreis Bitburg-Prüm unterwegs. Aber das war's? Nicht ganz, schon zu Naturparkzeiten setzte sich Görgen entschieden für den Erhalt der Westwallanlagen - besonders in der Schneifel - ein. "Wenn ich gefragt werde, führe ich auch heute noch manchmal Gruppen zu den Ruinen."
Er freue sich über die Medaille, weniger als Auszeichnung für die Arbeit im Naturpark Nordeifel, das sei ja sein Beruf gewesen: "Sie steht ja auch für so viele Dinge, die man nebenher so gemacht hat." Dass dies dann anerkannt und ausgezeichnet werde, fühle sich schon gut an.

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