Wir wollen doch nur spielen!

Seit den Sanierungsarbeiten an der Burg haben die Kinder aus Dasburg keinen Spielplatz mehr. Denn das alte Gelände mit seinen in die Jahre gekommenen Geräten ist seitdem gesperrt und in Teilen abgebaut. Jetzt kämpfen rund 20 Eltern für einen neuen Spielplatz an einem besseren Standort.

 Ein letzter Besuch auf der alten Schaukel: Die Dasburger Kinder haben derzeit keinen Spielplatz und hoffen, dass der Gemeinderat eine Lösung findet. TV-Foto: Christian Brunker

Ein letzter Besuch auf der alten Schaukel: Die Dasburger Kinder haben derzeit keinen Spielplatz und hoffen, dass der Gemeinderat eine Lösung findet. TV-Foto: Christian Brunker

Dasburg. Rutschen? Fußballspielen? Einfach nur draußen herumtoben? Für die Kinder aus Dasburg derzeit nur eingeschränkt möglich. Denn seit rund einem halben Jahr ist der alte Spielplatz auf der Burg für sie gesperrt - und wird es auch noch rund zwei Jahre bleiben. Denn so lange dauern die Arbeiten noch an, deretwegen der Spielplatz nicht mehr benutzt werden darf. Teile wie die Rutsche wurden schon abgebaut. Und was noch steht, ist alt und nicht mehr vertrauenerweckend: Der Sandkasten fällt auseinander, und auch Wippe und Schaukel haben schon bessere Zeiten gesehen.

Um diesen Zustand zu beenden, wollen rund 20 Eltern aus Dasburg einen neuen Spielplatz errichten, auf dem die Kinder auch Fußball spielen können. Denn ebene Flächen, die sich hierfür eignen, sind im Grenzort dünn gesät. Die Eltern haben ein 2000 Quadratmeter großes Gelände im Auge, das ihrer Ansicht nach für einen Spielplatz geeignet wäre. "Da gäbe es Raum für einen Bolzplatz, und das Gelände ist auch sehr gut einsehbar und für alle Kinder gut zu erreichen", sagt Heiko Pint, der Vater von drei Kindern ist.

Zwar wuchert dort derzeit noch hohes Gras vor sich hin, aber die Eltern haben sich bereit erklärt, sich in ihrer Freizeit zu engagieren und mit- anzupacken. "Auch die beiden Baufirmen im Ort haben gesagt, dass sie die Erdarbeiten kostenlos übernehmen würden", sagt Pint. Er muss es wissen, ist er doch selbst Inhaber einer Baufirma.

Das Problem: Das Grundstück gehört nicht der Gemeinde, die sich wegen der Kosten noch vor dem Kauf ziert. "Rund 11 000 Euro stehen da als Forderung im Raum", sagt Ortsbürgermeister Christian Nosbüsch. Geld, das die Gemeinde nicht hat, also müssen andere Geldgeber überzeugt werden, etwa die Jagdgenossenschaft. Zunächst einmal müsse der Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung entscheiden, was er wolle. "Aber es ist völlig klar, dass wir einen Spielplatz brauchen", sagt Nosbüsch. Nur müsse man eine Lösung finden, die auch für die nächsten 20 Jahre die beste sei.

"Es ist einfach schade, dass es in einer Gemeinde mit so vielen Kindern keinen Spielplatz gibt", sagt Pint. Er hofft, dass der Gemeinderat bald eine Lösung findet.

Meinung

Wichtige Einrichtung

Eltern treffen sich, Kinder lernen Freunde kennen und können sich an der frischen Luft austoben - keine Frage, Spielplätze sind wichtige Einrichtungen. Denn immer wieder und mit Recht wird kritisiert, dass viele Kinder nur zu Hause herumhängen und sich nicht genug bewegen. Natürlich sind Spielplätze nur ein kleiner Teil der Lösung dieses gesamtgesellschaftlichen Problems. Aber ein Teil, den man relativ einfach auch mit beschränkten Mitteln angehen kann. Die Gemeinde sollte daher die Eltern beim Wort nehmen und gemeinsam mit ihnen schnell eine Lösung finden. Wenn alle an einem Strang ziehen, ist das auch in Zeiten knapper Kassen möglich. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg: Das haben andere Gemeinden schon eindrucksvoll bewiesen. c.brunker@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort