Zum Fest nach Hause in die Eifel

Rückkehr für kurze Zeit: Voriges Jahr wurde Pfarrer Joachim Waldorf von Bischof Reinhard Marx nach Trier versetzt. Nun kommt er noch einmal in seine alte Pfarrei zurück: Am zweiten Augustwochenende feiert er in Stadtkyll sein silbernes Priesterjubiläum.

Stadtkyll. Vor gut einem Jahr musste Joachim Waldorf tauschen: vier kleine Eifelpfarreien (Stadtkyll, Ormont, Hallschlag, Schüller) gegen zwei große, städtische in Trier (St. Paulin und St. Martin, der TV berichtete). Aber was heißt schon groß: Das hänge weniger von der Zahl der gemeldeten Katholiken ab als vielmehr davon, wie viele von ihnen tatsächlich in die Kirche gingen, sagt er dem TV.

In der Eifel waren es, vergleichsweise, mehr. Aber davon will er sich nicht beirren lassen - eine der Lehren, die er in seinem bisherigen Priesterleben gezogen hat: "Sich nicht nach dem Diktat der Zahl zu richten". Egal, wie viel man rudere, man könne es nicht allen recht machen. Kurz: "Ich tue mein Bestes, Gott muss den Rest tun."

Sein Bestes tun - das bedeutete auch, dem Ruf nach Trier zu folgen. Aber erst, nachdem der Bischof Waldorfs Wunsch nachgekommen war, in seine ehemaligen Pfarreien wieder einen Pastor zu schicken. "Sonst wäre ich nicht gegangen."

"Meine Heimat ist die Eifel", bekennt Waldorf, der vor zwei Wochen 50 Jahre alt wurde und zum Geburtstag von vielen Gratulanten aus eben dieser Heimat besucht wurde. "Aber das heißt nicht, dass ich mit Heimweh hier sitze. Es geht mir gut", sagt er und lässt sich nicht darauf ein, Unterschiede zwischen den Eifelern und den Trier ern auszumachen: "Da bin ich vorsichtig. Es gibt immer Pauschalurteile. Aber ich halte davon nicht viel." Dann kommt er beiläufig auf seine Fehler und Schwächen zu sprechen: "Ich bin vielleicht manchmal etwas hart im Urteilen. Da habe ich eventuell schon einmal jemanden verletzt, ohne es zu wollen."

Zurück zu den Zahlen und ihren Diktaten: Ein solches, und zwar ein erfreuliches, ist das silberne Priesterjubiläum, das Joachim Waldorf am Sonntag, 17. August, begehen wird - und dazu kommt er zurück nach Stadtkyll: "Wenn man von 25 Priesterjahren 18 in einer Pfarrei war, dann ist das der Löwenanteil. Und da sind Leute, mit denen ich durch all diese Jahre verbunden bin. Deshalb möchte ich auch dort feiern."

Im Dorf wird ohnehin schon einiges los sein: Waldorf feiert nämlich am Kirmessonntag zugleich den Verbandsgemeinde-Feuerwehrtag. "Da ist zuerst das Festhochamt, und dann gehen wir runter auf die Kirmes." Für den Jubilar und seine Gäste ist dort ein zusätzliches Zelt aufgebaut. Er selbst wird übrigens auch Geschenke verteilen - Getränke- und Essensbons, "für alle Messdiener und Kinder, die gratulieren kommen".

Waldorfs Nachfolger an der Oberen Kyll geht es auf dem neuen Posten gut: "Ich fühle mich hier pudelwohl", sagt Pastor Siegfried May. Zwar gebe es selbstverständlich "immer ein paar Macken", sagt der frühere Militärpfarrer. "Aber das sind Peanuts im Vergleich zu dem, was ich hinter mir habe."

EXTRA

Programm: Am zweiten Augustwochenende ist auch Stadtkyller Kirmes; am Sonntag, 17. August, ist zudem der Feuerwehrtag der VG Obere Kyll. Programm: Freitag, 15. August: Ab 21 Uhr Wildwest-Party mit "Big Dig and the Sidechicks". Samstag, 16. August: ab 13 Uhr Jugend-Feuerwehrfest zum 10. Geburtstag der Stadtkyller Jugendwehr, ab 22 Uhr Kirmes-Rock mit "Who's Next" und "Missing Link". Sonntag, 17. August: 10 Uhr Festgottesdienst zum Priesterjubiläum von Joachim Waldorf, danach Festzug zum Kirmesgelände. 11.30 Uhr: Frühschoppenkonzert mit dem Musikverein Bleckhausen. 13 Uhr, VG-Feuerwehrtag: Einmarsch der Wehren. 14 Uhr: Festansprachen, Ehrungen, Musikverein Edelweiß Winterspelt. 17 Uhr: Tanzmusik mit "Melano Oldies". Montag, 18. August: Ab 20 Uhr Tanz mit "Just Married". (fpl)

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