Reißerisch und schockierend

Schreibstil Zu unserem Bericht "Der Tote und die Brücke" (TV vom 7. September) über einen tödlichen Arbeitsunfall an der Grenzbrücke in Echternach schreibt dieser Leser: In der folgenden Kritik beschäftige ich mich mit dem Stil und der Präsentation der Berichterstattung. Es ist schon schlimm genug, dass hier ein Arbeiter ums Leben gekommen ist.

Allein aus diesem Grund wäre es sicherlich angebracht gewesen, die Berichterstattung - auch mit Blick auf die Angehörigen des ums Leben gekommenen Arbeiters - stilvoll, ruhig und seriös zu schreiben. Die Überschrift könnte so in einer Boulevard-Zeitung stehen, aber nicht im Trierischen Volksfreund. Die Wortwahl der Überschrift ist reißerisch, schockierend, lautmalerisch und inhaltlich in der Wortwahl extrem. Auch die Wort- und Satzwahl im Bericht ist zum Teil sehr problematisch und hat mit der Information des Lesers wenig zu tun. Ich zitiere: "Die Stille auf der Echternacher Grenzbrücke durchbricht am Mittwochnachmittag nur das Rauschen des Windes. Er bittet die Blätter auf der Straße zum Tanz." Braucht man in einem Bericht über einen schweren Arbeitsunfall so eine Darstellungsform oder wird dies in Zukunft redaktioneller Standard beim Trierischen Volksfreund? Es wäre schade, wenn der Trierische Volksfreund sich langsam zu einer Boulevard-Zeitung wandelt und die sachliche, klare und seriöse Information des Lesers verloren geht.

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