Billen kontra Kaster: Votum wird knapp

Amtsinhaber Michael Billen (52) oder Herausforderer Bernhard Kaster (49)? Am morgigen Samstag entscheiden 250 Delegierte, wer die CDU im Bezirk Trier in den nächsten zwei Jahren führen wird. Sicher ist dabei nur: Es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Parteifreunden.

 Konkurrieren um den CDU-Bezirksvorsitz: Michael Billen (links) und Bernhard Kaster. TV-Fotos: Albert Follmann (1), Friedhelm Knopp (1)

Konkurrieren um den CDU-Bezirksvorsitz: Michael Billen (links) und Bernhard Kaster. TV-Fotos: Albert Follmann (1), Friedhelm Knopp (1)

Trier. (sey) Die Generalprobe für den Bezirksparteitag war am Mittwochabend im Eifel-Ort Kelberg (Vulkaneifelkreis). In einem Nebenraum des Hotels „Zur Reichspost“ präsentierten sich die beiden Hauptdarsteller des morgigen Parteigipfels zwei Dutzend Dauner Delegierten.

CDU-Kreisvorsitzender Frank Mörsch hatte Michael Billen und Bernhard Kaster eingeladen, damit sich seine Wahlfrauen und –männer schon mal vorab ein Bild machen können von den beiden Bewerbern um den Bezirksvorsitz.

Hinterher waren alle Teilnehmer zufrieden mit dem Verlauf des politischen Duells im kleinen Kreis. Selbst die Kontrahenten schwärmten unisono von dem „offenen und angenehmen Gespräch“.

Eine Momentaufnahme, nicht mehr. Denn der Amtsinhaber und sein Herausforderer wissen nur zu genau, dass der Auftritt in Kelberg ein Spaziergang gewesen sein dürfte im Vergleich zum Parteitag in Irrel (Eifelkreis). Wenn es dort – unweit von Billens Heimat-Ort Kaschenbach – am Samstag gegen Mittag um die Wurst geht, werden nicht nur bei den beiden Hauptdarstellern die Nerven aufs Äußerste angespannt sein.

Seit der Bundestagsabgeordnete Bernhard Kaster vor rund einem Monat erklärt hat, den erst seit zwei Jahren amtierenden Bezirkschef Billen in Irrel stürzen zu wollen (der TV berichtete mehrfach), wird hinter den CDU-Kulissen heftig um jede Delegiertenstimme gebuhlt. Eines eint dabei die Lager der Kontrahenten: Jedes glaubt, leicht die Nase vorn zu haben. Stimmen dürfte daran, dass es bei der Abstimmung in Irrel denkbar knapp werden wird. Während Billen die beiden Eifelkreise (zusammen 84 Delegierte) mehrheitlich für sich verbuchen kann, werden Trier und Trier-Saarburg (110 Delegierte) mehrheitlich für Kaster stimmen. Zünglein an der Waage könnten also die 56 Delegierten aus dem CDU-Kreisverband Bernkastel-Wittlich sein. Dessen Vorsitzender Alexander Licht ist Billen seit Jahren in inniger Parteifeindschaft verbunden.

Zudem hat Billen selbst erst vor zwei Jahren mit Peter Rauen ausgerechnet einen Bernkastel-Wittlicher vom Thron des CDU-Bezirksvorsitzenden gestoßen. Umso überraschender, dass sich im Vorfeld des Irreler Parteitags ausgerechnet Rauen in einer Sitzung des Bezirksvorstands vehement für Billen stark gemacht hat. „Zwischen Rauen und Kaster ist das Tischtuch seit Jahren zerschnitten“, sagt ein ranghoher Christdemokrat. Das wiederum dürfte besonders Amtsinhaber Billen freuen, zumal Rauen am Samstag Tagungspräsident ist. jks/bru

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