Fall Tanja: Eltern danken Freunden

Auch ein halbes Jahr nach ihrem mysteriösen Verschwinden gibt es weiter keine Spur von der vermissten Trierer Studentin Tanja Gräff. Erstmals äußert sich jetzt im TV-Gespräch der Vater der 21-Jährigen: „Wir danken allen, die uns in dieser schweren Zeit unterstützt haben.“

Trier. (sey) Der Vermisstenfall Tanja Gräff macht immer noch bundesweit Schlagzeilen, auch wenn es mittlerweile sechs Monate her ist, dass die junge Studentin auf dem Sommerfest der Trierer Fachhochschule das letzte Mal lebend gesehen wurde. Seitdem fehlt von der 21-Jährigen jede Spur - trotz eines riesigen Ermittlungseinsatzes der Polizei. Die Fahnder der "Sonderkommission Fachhochschule" gehen inzwischen davon aus, dass die aus Korlingen (Kreis Trier-Saarburg) stammende Studentin einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist.

Dennoch hoffen Tanjas Angehörige auf ein kleines Wunder. "Wir geben die Hoffnung einfach nicht auf, dass Tanja eines Tages lebend gefunden wird", sagt ihr Vater Karl-Hans Gräff dem TV. Vielleicht sei sie ja von einem Unbekannten ins Ausland verschleppt worden. "Für die Familie ist die Ungewissheit das Schlimmste."

Viel Unterstützung bekamen Tanjas Eltern in den letzten Monaten vor allem von engen Freundinnen und Freunden der Tochter sowie der Korlinger Nachbarschaft. "Sie kamen regelmäßig vorbei oder haben einfach mal angerufen", sagt der Vater. "Wir möchten uns bei allen, die geholfen haben, sehr herzlich bedanken", sagt Karl-Hans Gräff. "Dies gilt auch für die Polizei, die Studierenden und alle Helfer."

Tanjas Freundeskreis, der nach dem Verschwinden der 21-Jährigen eine wohl beispiellose Such-Aktion gestartet hatte, kündigte indes für heute Nachmittag an, "ein letztes Zeichen setzen" zu wollen. "Als Privatleute haben wir an diesem Punkt keine Chance mehr, etwas zu erreichen", sagte Mit-Initiator Christian Jäger unserer Zeitung. Daher würden die öffentlichkeitswirksamen Aktionen jetzt eingestellt. Man wolle sich aber auch in Zukunft noch um Tanjas Eltern kümmern und über das Internet eingehende Fragen beantworten.

Um die Plakat- und Handzettel-Aktionen finanzieren zu können, hatten Tanjas Freunde in der Vergangenheit auch zu Spenden aufgerufen. Die überzähligen Gelder sollen heute im Trierer Rathaus an den Kinderschutzbund übergeben werden.

Special zum Fall Tanja Gräff

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