Auch nach zwei Wochen hat sich die Erregung noch nicht gelegt. Teilweise mit großem Befremden wurde zuletzt auf die Entscheidung von Michael Hülpes und Ilona König reagiert, die nicht an den Entlassfeiern von Real- und Hauptschule teilgenommen haben (der TV berichtete), weil es tags zuvor durch teils stark alkoholisierte Jugendliche in der Stadt zu Sachbeschädigungen gekommen war. Realschulrektor Hans-Joachim Gärtner hatte die Absage von Hülpes bereits bei der Abschlussfeier als „unangemessen“ bezeichnet und kritisiert, dass der Vertreter des Schulträgers „aufgrund der Fehlverhaltens einiger die Leistungen der Schule und die Leistungen der Mehrheit der Schüler nicht ausreichend würdigt“. In einem Leserbrief eines Vaters („Wie ein kleines, motziges Kind“, TV vom 6. Juli) musste Hülpes sich noch härtere Worte gefallen lassen.Der Rathaus-Chef und die Stadtbürgermeisterin betonen allerdings, dass sie auch weiterhin zu ihrer Entscheidung stehen. In einer Stellungnahme verweist Hülpes darauf, „dass am letzten Unterrichtstag ein ganztätiges Koma-Saufen stattgefunden hat, an dem die Mehrheit der Entlassschüler beteiligt war.“ „Unnötigerweise wurde zudem der Stadtpark vermüllt und öffentliches Eigentum beschädigt. Diese Taten können, nachdem es in den letzten Jahren etwas ruhiger zuging, nicht als normal angesehen werden“, betont Hülpes. Auch König, die nur bei der Entlassfeier der Hauptschule eingeladen war, weist die Kritik an ihrer Person und der des VG-Chefs zurück. „Was an diesem Tag passiert ist, war kein Übermut, sondern Zerstörungswut. Das dürfen wir als Erwachsene nicht verharmlosen“, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag im Stadtrat und bekam dafür Applaus aus der Zuhörerschaft.