Irmenach-Beuren: antike Vasen im Wohnzimmerschrank

(sim) Die Römer haben in unserer Heimat viele Spuren hinterlassen. Von den Kelten, die sich im letzten Jahrtausend vor Christus hier niederließen, weiß man vergleichsweise wenig. Nur wenige Funde erinnern an deren Leben und Kultur - so auch in Irmenach-Beuren.

Die Familie Reitz in Irmenach-Beuren ist im Besitz einiger ganz besonders wertvoller Gegenstände. Zwischen blankgeputzten Gläsern stehen hinter Glas im Wohnzimmerschrank drei etwas „armselig“ anmutende Vasen. Die teilweise aus mehreren Stücken zusammengesetzten Tongefäße sind uralt. Etwa 100 Jahre vor Christus hat ein keltischer Töpfer die Gefäße mit viel Geschick angefertigt, die später einem Toten als Beilage mit ins Grab gelegt wurden. Diese spätkeltischen Grabfunde wurden 1982 bei Ausschachtungsarbeiten auf dem Reitz'schen Anwesen gefunden. Die „schönsten“ Stücke befinden sich seitdem im Landesmuseum Trier, drei Tongefäße durfte der Finder Norbert Reitz behalten. Auch einige Ringperlen, die die keltischen Frauen als Schmuckstücke trugen, sind darunter. Für den Heimatkundler Hans Schneiß aus Irmenach ist der Fund von 1982 ein weiterer wichtiger Puzzlestein für die Geschichtsforschung. Seit sechs Jahren ist er mit anderen fleißigen Helfern dabei, in Irmenach-Beuren ein Heimatmuseum aufzubauen und einzurichten. Dorthin gehören seiner Meinung natürlich auch die keltischen Grabfunde. Schneiß hofft, dass die Gegenstände, die sich noch im Trierer Museum befinden, wieder nach Irmenach zurückkehren.

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