Karneval brutal: Immer mehr Schlägereien - Polizei zieht verheerende Bilanz

Das Topthema im TV: Immer mehr Alkohol, immer mehr Schlägereien: Das ist die – vorläufige – Bilanz der Polizei nach den närrischen Tagen. In der Region wurden seit Weiberdonnerstag fast 100 Körperverletzungen registriert. Fotos und Videos von Karnevalsumzügen in der Region sehen Sie bei volksfreund.de/karneval.

Trier. (wie) Im Eifelort Gondenbrett gab es nach dem Nachtumzug am Samstag gleich mehrere Schlägereien. Bilanz: mindestens drei Verletzte. Außerdem mussten zwölf Personen wegen Volltrunkenheit in Krankenhäusern behandelt werden. In Hilscheid (Bernkastel-Wittlich) prügelten sich am Sonntag bei einer Fastnachtsveranstaltung mehrere Besucher, zwei von ihnen wurden durch Messerattacken verletzt, mussten ins Krankenhaus. Alle Streithähne waren besoffen.

Nach dem Rosenmontagszug in Trier gerieten in den Moselauen zwei Männer aneinander, einer der beiden wurde am Kopf verletzt. Der Angreifer stand unter Alkohol- und Drogeneinfluss. Übermäßiger Alkoholgenuss war wohl auch der Grund einer Schlägerei in der Trierer Innenstadt gestern Morgen. Auch hier wurde einer der Streithähne am Kopf verletzt. In Stadtkyll (Eifelkreis Bitburg-Prüm) gab es nach dem Rosenmontagszug eine Massenschlägerei mit bis zu 40 Beteiligten.

Die Polizei schlägt wegen der Entwicklung Alarm: Von Weiberdonnerstag bis gestern Mittag gab es im Bereich des Polizeipräsidiums Trier über 90 Anzeigen wegen Körperverletzungen, immer wieder mussten die Beamten zu Schlägereien ausrücken. „In den meisten Fällen war Alkohol im Spiel“, sagt Polizeisprecherin Monika Peters. Die Veranstalter müssten drüber nachdenken, ob sie bei Karnevalsfeiern nicht eigene Sicherheitskräfte einsetzten, um Gewaltausbrüche zu verhindern, so Peters.

Allein am Rosenmontag wurden bei der Rettungsleitstelle in Trier, die alle Einsätze in der Region koordiniert, 322 Notrufe registriert. Vor allem der zunehmende Alkoholkonsum macht der Polizei zu schaffen. Zwar hat das Verbot, Glasflaschen mitzubringen, an Weiberdonnerstag in Trier zu weniger Scherben geführt, doch hielt es vor allem Jugendliche nicht davon ab, trotzdem Hochprozentiges mitzubringen – in Plastikflaschen. Viele Besucher der Umzüge beschweren sich mittlerweile auch über den freizügigen Ausschank von Alkohol von den Wagen herunter. Mancherorts wurde mehr Flüssiges als Süßigkeiten verteilt, auch an Jugendliche.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort