Kriminalität: Mehr Einbrüche in Grenznähe

Trier · Im Norden wird häufiger eingebrochen als im Süden, die Zahl der Versuche steigt, und die Aufklärungsquote bleibt gering – das sind die Eckpunkte der polizeilichen Kriminalstatistik. Die Region ist demnach ein verhältnismäßig sicheres Pflaster.

(pwr) Trier ist eine Großstadt – das zeigt zumindest die aktuelle Einbruchsstatistik der Polizei. „In Großstädten und in deren Umland wird häufiger eingebrochen als in ländlichen Gegenden“, heißt es in der Studie. Konkret: Im vergangenen Jahr wurden in der Mosel-Stadt Haus, Garage und Co. 180-mal pro 100.000 Einwohner aufgebrochen – das sind mehr als die 98 Fälle im Bundesdurchschnitt. Die Einbruchquoten in den Kreisen Trier-Saarburg (113), Bitburg-Prüm (91), Vulkaneifelkreis (78) und Bernkastel-Wittlich (53) liegen deutlich unter der Zahl aus Trier. Im Vergleich zu den anderen deutschen Städten ist Trier allerdings ein relativ sicheres Pflaster. Spitzenreiter ist Bremen (438), gefolgt von Bremerhaven (414) und Bottrop (396).

Die zum Teil großen Unterschiede zwischen den Landkreisen in der Region Trier führt Polizeisprecher Reinhard Rothgerber auf TV-Anfrage unter anderem auf die Grenznähe zurück: „Das könnte die Aktivitäten reisender Tätergruppen in Trier, Bitburg-Prüm und Trier-Saarburg fördern.“ Der Freiburger Kriminologe Dietrich Oberwittler sieht hinter den regionalen Unterschieden ein Gefälle zwischen Arm und Reich. „Je größer die soziale Ungleichheit in der Region, desto mehr Einbrüche gibt es.“

Im Ländervergleich liegt Rheinland-Pfalz mit 107 Fällen pro 100.000 Einwohner deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 132 Fällen. Die norddeutschen Bundesländer liegen in dieser Statistik vorn, Bayern, Sachsen und Thüringen am Ende. „Der Norden ist durchschnittlich ärmer als der Süden“, resümiert Oberwittler. Außerdem sei im Norden die Anzeigehäufigkeit größer. In allen Bundesländern gehen die Einbrüche seit Jahren zurück. Die Zahl der versuchten Aufbrüche aber steigt. Und die Aufklärungsquote der Polizei bleibt insgesamt gering, sie liegt nur bei rund zehn Prozent.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort