Mehr Jungen missbraucht

Trier · Der mutmaßliche Kinderschänder Christoph G. hat neben den Zwillingsbrüdern aus der Eifel möglicherweise weitere Jungen missbraucht. Entsprechende Hinweise besorgter Eltern würden derzeit geprüft, sagte gestern ein Polizeisprecher.

(sey) War der vermutlich drei Jahre zurückliegende Missbrauch zweier damals sieben Jahre alten Jungen aus der Verbandsgemeinde Kelberg (Vulkaneifelkreis) nur die Spitze des Eisbergs? Die Mayener Kriminalpolizei geht derzeit jedenfalls Hinweisen mehrerer Eltern nach, wonach der seit einer Woche in Untersuchungshaft sitzende Christoph G. in den vergangenen Jahren weitere Jungen missbraucht haben könnte. Das sagte gestern Mittag der Leiter der Mayener Kriminalinspektion, Paul Wehner, in Trier. Laut Wehner spricht die Polizei derzeit zudem alle Vereine an, in denen der seinerzeit in Mayen lebende 37-Jährige Jugendgruppen betreut habe. „Wir besorgen uns die Namen der Kinder und fragen gezielt nach möglichen Übergriffen“, sagte Wehner.

Die Trierer Staatsanwaltschaft hatte am Donnerstag bekanntgegeben, dass sie in dem bundesweit aufsehenerregenden Fall die Ermittlungen übernommen hat. Christoph G. hatte sich vor einer Woche nach einer Fernseh-Fahndung im bayerischen Sonthofen selbst der Polizei gestellt. Er soll mindestens zwei Jungen missbraucht und Filme davon ins Internet gestellt haben. Vor drei Jahren ermittelte die Trierer Staatsanwaltschaft schon einmal gegen den Mann. Das Verfahren wurde aber eingestellt, weil die Betroffenen ihre Aussagen zurückzogen. „Wir hatten keine andere Wahl“, meinte dazu gestern Triers Leitender Oberstaatsanwalt Jürgen Brauer.

Ein Jahr später wurde Christoph G. allerdings vom Amtsgericht Mayen zu einer Bewährungsstrafe verurteilt: Auf seinem Computer waren Kinderpornos gefunden worden.

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