"Rabeneltern" belasten den Staat

Trier (kat) · Sie übernehmen ihre Verantwortung nicht und kosten Steuergelder: zahlungssäumige Väter und Mütter. In der Region Trier zahlten die Kommunen im vergangenen Jahr rund 3,8 Millionen Euro an Unterhaltsvorschuss aus, bundesweit waren es knapp 845 Millionen Euro.

 Eine Alleinerziehende mit zwei Kindern.

Eine Alleinerziehende mit zwei Kindern.

Foto: Archiv/Katja Krämer

Alleinerziehende erziehen ihre Kinder unter erschwerten Bedingungen. Die Situation verschlimmert sich noch, wenn der Unterhalt von dem unterhaltspflichtigen Elternteil – überwiegend Väter – nicht oder unregelmäßig gezahlt wird. Dann springt der Staat ein und zahlt dem erziehenden Elternteil Unterhaltsvorschuss.

Das Brisante: Das Bundesgesetz regelt, dass maximal sechs Jahre lang und längstens bis zum zwölften Lebensjahr Unterhaltsvorschuss gezahlt wird. „Die Leistung ist nicht als staatliche Unterhaltsausfallgarantie für Kinder bis zu deren wirtschaftlicher Selbstständigkeit konzipiert“, erklärt Andreas Aumann, Sprecher des Berliner Familienministeriums. Sie solle vielmehr in besonders schwierigen Situationen helfen. 2007 zahlte der Staat statt der Väter für 3200 Kinder in den Landkreisen Trier-Saarburg, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Vulkaneifel sowie in der Stadt Trier insgesamt 3,8 Millionen Euro.

„In Rheinland-Pfalz wurden 2007 37,1 Millionen Euro an Unterhaltsvorschuss gezahlt“, sagte Beate Fasbender-Döring, Sprecherin des Mainzer Familienministeriums. Bundesweit waren es rund 845 Millionen Euro. Bund, Land und Kommunen tragen jeweils zu einem Drittel die Kosten. Heiß diskutiert wird die sogenannte Rückgriffsquote. Deutschlandweit konnten laut Aumann 2007 etwa ein Fünftel der Ausgaben wieder zurückgeholt werden. Fasbender-Döring: „Für die Widerbeschaffung des Unterhaltsvorschusses sind die Kommunen verantwortlich.“

Ihre Anmerkungen dazu:
http://blattkritik.blog.volksfreund.de/p716.html

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