(dis)Seit acht Jahren haben die Menschen das besondere Flair des Weihnachtsmarktes im Schlosshof von Rudolf Reichsgraf von Kesselstatt entdeckt. Viele Besucher nutzten drei Tage lang die Gelegenheit, sich in diesem schönen Rahmen auf die Weihnachtstage einzustimmen.

Schon beim Weg in den Hof stimmen viele brennende Kerzen auf das zu Erwartende ein. Im Durchlass hat die Grafenfamilie einen ausgestopften Fuchs mit Schuh zwischen den Zähnen aufgestellt. Sie erinnert an das Tier, das vor wenigen Monaten zahlreiche Schuhe im Ort "gestohlen" (der TV berichtete) und in ein Versteck gebracht hat.

Das Bild im Hof lädt zum Verweilen ein. An 17 Ständen kann der Besucher mit Freunden einen guten Glühwein oder leckere Speisen, wie Wildspezialitäten und frisch gebackenes Brot oder Schnecken, genießen. Schon am frühen Freitagabend herrscht im Schlosshof bereits reges Treiben. Einige Hundert Menschen genießen die schöne Atmosphäre zwischen den Ständen und bei Live-Musik der Band „Unplugged“. Sie unterhält prächtig mit ihrer Musik und es müssen auch nicht immer Weihnachtslieder sein.

Die Holzbuden sind geschmackvoll mit Tannenzweigen, Kerzen und vielen Lichterketten dekoriert. Theresa Gräfin Kesselstadt: „Wir haben eine Woche lang gearbeitet, um diese schöne Stimmung schaffen zu können.“ Der Zufall will es, dass sich hier auch Bekannte treffen, die sich schon ewig nicht mehr gesehen haben.

So ergeht es auch der Gräfin und Annette Matheus, die sich seit ihrer Schulzeit vor fast 30 Jahren erstmals wieder treffen. Ein Grund genug, sich den hervorragenden Glühwein und die frischen Crêpes schmecken zu lassen. „Schade“, sagt die Gräfin, „dass die ganze Arbeit nur für drei Tage ist.“ Teilweise werden die Verkaufsstände auch von den Ortsvereinen betrieben.

Ein Teil des Erlöses kommt der „Villa Kunterbunt“, Trier, und dem „Ronald Mc Donald Haus" in Homburg zugute. Der Markt gilt, ohne dass die Veranstalter viel Werbung machen, inzwischen als der große Geheimtipp. Rudolf Reichsgraf von Kesselstadt: „Wir legen großen Wert auf frische und leckere Sachen aus unserem Bereich.“ Neben den Ständen der Ortsvereine sind auch die Partnergemeinden Monéteau aus Frankreich und Krokowa aus Polen mit landestypischen Angeboten vertreten.

„Zusammen mit meiner Frau Alexandra will ich die Veranstaltung noch zwei Mal durchführen. Danach können sich unsere Kinder Ferdinand, Alexander und Antonia um die Organisation kümmern“, sagt der Hausherr.