Thörnich: Baggersee als Mülldeponie missbraucht – Kripo ermittelt

Unbekannte haben an einem Baggersee bei Thörnich (Verbandsgemeinde Schweich) große Mengen Müll illegal abgelagert und damit unter anderem das Ökosystem dort gefährdet. Nun ermittelt die Polizei.

Mitten in den Weinbergen der Moselweinbaugemeinde Thörnich liegt ein idyllischer kleiner Baggersee als Überbleibsel einer offen gelassenen ehemaligen Sandgrube. Der ebenerdige Bereich zu den nebenliegenden Weinbergen wurde rundum den kleinen See erdwallartig aufgehäuft, um Pflanzen und Kleintieren ein geeignetes Biotop zu geben. In dem bis zu drei Meter tiefen Gewässer wurden von privater Seite verschiedene Fischarten ausgesetzt. "Nun haben Menschen ohne Skrupel und ohne Achtung vor der Natur die Randflächen dieses Gewässers als illegalen Müll- beziehungsweise Abfallentsorgungsplatz benutzt", berichtet die Polizei.

Um den kleinen See verteilt liegen mit Kunststoff- und Teerasphaltteilen durchsetzter Bauschutt, Metallschrott, Weinbergspfähle mit Teerölimprägnierung, Grünabfall und ein fast leerer 1000 Liter Öltank. Weiterhin sind auf dem Gelände einige große Brennstellen, an denen Kunststoffe und andere Abfälle verbrannt wurden, die dadurch zu gefährlichen Abfällen wurden. An der Stelle sind regelrechte Schmorplatten von etwa zwei Zentimetern Dicke zurück geblieben. Ein großer Haufen gehäckselter Weinbergspfähle liegt dort und riecht nach Imprägnierstoffen (Teerölgeruch).

Überdies wurden große Traubenmost- beziehungsweise Weinfiltrierplatten, mit denen Rotwein filtriert worden ist, in das Gewässer geworfen — geeignet, das Ökosystem im Gewässer zu kippen.
Große Mengen Traubenkelterrückstände wurden abgekippt und sogar tote Hühner weggeworfen.

Auch ein gemeindeeigener Feldwirtschaftsweg ist mit belastetem Bauschutt verfüllt worden.

Beamte des Umweltkommissariates des Polizeipräsidiums Trier haben ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet und bitten Zeugen, die Hinweise zu den illegalen Abfallentsorgungs- und Verbrennungsaktionen geben können, sich unter der Telefonnummer 0651 / 9779-2262 oder per Telefax 9779-2269 zu melden.

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