Trier/Gloucester: Der Regen ist zurück

(woc) Nach einem sonnigen Dienstag ist der Regen in Triers Partnerstadt Gloucester am Mittwoch zurück gekehrt. "Es regnet lange nicht so stark, wie am Wochenende, aber es regnet", berichtet David Jacobs dem TV aus Triers überfluteter Partnerstadt per Telefon. Gestern noch hatte der Sprecher der "Glouslinks" - der englischen Bürgergruppe, die regelmäßig Trier besucht - Hoffnung geschöpft. "Aber auch für morgen sind noch Regenfälle vorhergesagt", erzählt Jacobs von der Situation in seiner Heimatstadt.

Nur noch rund sieben Zentimeter seien es bis zur Hochwasserdammkante. Tiefer gelegene Stadtgebiete stehen bereits seit Samstag unter Wasser. "Immer noch haben 350 000 Menschen kein fließendes Trinkwasser", erzählt Jacobs. Rund 150 000 Häuser der Grafschaft Gloucestershire seien noch geflutet, die Leute in Notunterkünften untergebracht. Premier-Minister Gordon Brown habe am Dienstag Gloucester besucht. "Er hat uns zwei Millionen Pfund versprochen", erzählt Jacobs, der zuversichtlich ist, dass die Regierung entstandene Schäden ausgleichen werde. Denn Gloucester genieße besonderere politische Aufmerksamkeit. "Der Prince von Wales lebt schließlich in der Nähe", sagt Jacobs.
Das öffentliche Leben steht in Gloucester weiter still: Die Schulen haben wegen der Ferien sowieso geschlossen, aber auch die Kindergärten sind zu. "Es gibt keine Wasserversorgung, sanitäre Anlagen können nicht betrieben werden", sagt Jacobs. Auch Supermärkte und Büros haben den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen. In den Behörden arbeiteten Notmannschaften.
Hauptproblem seien mittlerweile die Keime, die sich in dem stehenden Wasser entwickeln. "Der Premierminister hat davor gewarnt, Kinder draußen spielen und sie in Kontakt mit dem Wasser kommen zu lassen", sagt Jacobs.
Trotz der Katastrophe: Die Stimmung in Gloucester könnte laut Jacobs schlechter sein. "Als gestern die Sonne schien, haben einige Leute sogar Partys veranstaltet." Es gebe einen starken Zusammenhalt bei den Bewohnern. "Jeder hilft jedem", sagt Jacobs.

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