Trier/Mainz: Resolution erfolglos - Kreuze bleiben außen vor

In einigen Sälen des Trierer Landgerichts wird es weiterhin keine Kreuze geben. Trotz einer Resolution zum Verbleib der Kruzifixe mit 10000 Unterschriften will Justizminister Heinz Georg Bamberger die Entscheidung von Landgerichtspräsident Wolfgang Krämer akzeptieren.

Mehr als 10.000 Unterschriften übergaben der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen und zwölf Mitstreiter am Montag nach einem einstündigen Gespräch in Mainz Justizminister Bamberger, um ihrer Forderung nach Verbleib der Kreuze in Gerichtsälen Nachdruck zu verleihen. Doch der Minister blieb bei seiner Einstellung, die Entscheidung über Kruzifixe den jeweiligen Gerichtsleitungen zu überlassen. Diese jahrzehntelange Tradition habe sich als „Gebot der Klugheit“ erwiesen, so Bamberger. Zudem gibt es nach seinen Worten in Trier auch weiterhin Sitzungssäle mit Kreuzen.

Billen forderte Bamberger dennoch auf, dem Willen der Menschen aus der Region zu entsprechen und sein Weisungsrecht zu nutzen, um dem Kreuz als Wertezeichen einer christlich geprägten Gesellschaft wieder seinen angestammten Platz zu geben. Mitglieder der Delegation verwiesen darauf, dass das Kreuz zu den christlichen Wurzeln gehört, auf denen auch das Rechtssystem aufbaut. Es gebe Menschen, die vor Gericht auf die Nähe des Kreuzes Wert legten. Die Kruzifixe seien ohne vernünftigen Grund nach der Renovierung nicht wieder aufgehängt worden, wurde kritisiert. Auch wurde befürchtet die einseitige Benachteiligung der Christen gefährde das Miteinander der Religionen.

Laut Bamberger hängt in der Mehrzahl der rheinland-pfälzischen Gerichte seit vielen Jahren kein Kreuz. Was bislang auch nie zu Protesten führte. Der Minister akzeptiert die Entscheidung des Landgerichts als Verständnis von Toleranz und weltanschaulicher Neutralität. Delegationsmitglied Herbert Theisen kündigte daraufhin an, eine Interessengemeinschaft „Pro Kreuz“ zu gründen und weiter Unterschriften für Kreuze in den Gerichtsälen sammeln zu wollen.

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