„Das kann ja wohl nicht sein“, schimpft die 69-jährige Witwe. Eigentlich müsste die zuständige Verbandsgemeinde Wittlich- Land doch wissen, dass ihr Mann seit zwei Jahren tot sei, erklärt sie unserer Zeitung. Schließlich habe sie die erste Benachrichtigung im Juni schon zurückgeschickt, mit dem Hinweis, dass ihr Mann nicht mehr am Leben sei. Außerdem habe sie die Verwaltung angerufen und dort die Antwort erhalten, „dass jetzt wohl alles seinen richtigen Weg geht und so etwas nicht mehr vorkommt.“ Dem war aber nicht so, denn jetzt hat ihr verstorbener Mann wieder Post vom Wahlamt bekommen.

„Wir Bürger müssen immer alles korrekt machen, wenn es um die Verwaltung geht“, schimpt Rosemarie Thiel, „und dort passieren solche Fehler. Darüber ärgere ich mich sehr.“

Zurecht, gibt Herbert Billen, Pressesprecher der Verbandsgemeinde Wittlich-Land, zu. Ein solch „kurioser“ wie bedauerlicher Vorfall sei ihm noch nicht unter gekommen. Warum der verstorbene Ehemann von Rosemarie Thiel noch immer im Wählerverzeichnis stehe, sei unklar. Das Standesamt habe nach dem Tod des Mannes im Juli 2007 alle zuständigen Verwaltungsstellen benachrichtigt, auch das Einwohnermeldeamt. „Aber entweder ist die E-Mail im Meldeamt nicht angekommen, oder jemand hat einen Fehler gemacht.“ Daraus hätten sich dann die falschen Benachrichtigungen von Juli und September 2009 ergeben. Die Verwaltung werde sich bei Rosemarie Thiel entschuldigen. Und zudem versichert Herbert Billen: den Verstorbenen habe man jetzt aus dem Verzeichnis gelöscht.