Landstraßen sind gefährliche Pflaster. An diesen Stellen in der Region Trier haben sich von 2011 bis 2013 Unfälle gehäuft, bei denen Menschen getötet oder schwerst verletzt wurden: Auf der Bundesstraße (B) 51 bei Trierweiler, der B 50 zwischen Dudeldorf und der Abzweigung Kreisstraße 200 nach Bettingen (Eifelkreis Bitburg-Prüm) sowie auf der B 410 zwischen der Einmündung Lissingen und Müllenborn (Landkreis Vulkaneifel). Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des rheinland-pfälzischen Landesbetriebs Mobilität (LBM) für den Bereich seiner regionalen Dienststellen Trier und Gerolstein.

Laut ADAC-Verkehrsexperte Christoph Hecht passieren auf Bundes-, Landes und Kreisstraßen außerorts mehr als die Hälfte aller tödlichen Unfälle. Es sei etwa vierfach sicherer auf einer Autobahn zu fahren als auf einer Bundesstraße, sagt Hecht. Mehr Sicherheit sollen die vom Bund herausgegebenen neuen Richtlinien zukünftig beim Bau von Landstraßen bringen.

Auf 134 Seiten ist der aktuelle Stand der Technik gebündelt, an dem sich Planer nun orientieren sollen. Eine Neuerung etwa ist, dass eine Landstraße, auf der viel Verkehr erwartet wird, zukünftig alle zwei Kilometer drei Spuren haben soll, damit sicher überholt werden kann.

Für Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft sind die neuen Richtlinien ein wichtiger Schritt zu mehr Verkehrssicherheit. Der Wermutstropfen: "Die RAL ist nur für Neu- und Ausbau von Landstraßen vorgesehen und derzeit nur für Bundesstraßen verpflichtend", kritisiert Brockmann. LBM-Sprecherin Verena Blümling sagt: "Das Land Rheinland-Pfalz hat im Mai dieses Jahres die RAL für seinen Geschäftsbereich Landes- und Kreisstraßen eingeführt."

Mit der Sichheit auf Autobahnen befasst sich derzeit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU): Er plane eine Sicherheitsüberprüfung sämtlicher Auffahrten und ein Pilotprojekt für Falschfahrerwarnungen, teilte ein Sprecher mit.

Mit neuen Richtlinien Unfallzahlen senken