Rasen + Alkohol = tödliche Mischung

Mehr Unfälle, weniger Tote, aber es wird zu schnell gefahren, und jeder fünfte Unfall ist auf Alkohol und Drogen zurückzuführen - die Polizei legte gestern die Unfallbilanz 2007 für die Region vor.

Trier. (wie) Im Grunde genommen sind die Zahlen der gestern vorgelegten Unfallstatistik positiv. Doch es gibt wie in jedem Jahr auch Schatten in der Statistik. So ist die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr gegenüber 2007 deutlich um 856 (4,3 Prozent) gestiegen, nachdem sie 2006 auf den niedrigsten Stand seit sieben Jahren gefallen war. Unfallursache Nummer eins bleibt das Rasen. 2541 Unfälle gingen auf das Konto von Rasern, ein Plus von 7,4 Prozent. Auch Alkohol und Drogen zählen weiterhin zu den Hauptunfallursachen. 512 Unfälle gingen im vergangenen Jahr auf Alkohol zurück, was gegenüber 2006 einen leichten Anstieg um rund zwei Prozent bedeutet. Allerdings kamen bei diesen Unfällen sieben Menschen ums Leben, zwei mehr als im Jahr zuvor. Bei 43 Unfällen waren Verkehrsteilnehmer wegen Drogen oder Medikamenten eigentlich fahruntüchtig. Erschreckende Bilanz: Jeder fünfte Unfall mit Verletzten ging auf Alkohol oder Drogen zurück. Fast 1800-mal mussten Autofahrer im vergangenen Jahr "blasen" oder eine Blutprobe abgeben, weil sie im Verdacht standen, fahruntüchtig zu sein. Nicht nur bei den Unfallursachen lässt sich eine zunehmende Rücksichts- und Verantwortungslosigkeit bei den Verkehrsteilnehmern feststellen. Immer mehr Unfallverursacher flüchten. 3664 Fälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr, ein Plus von 274. Laut Polizei flüchtete damit fast jeder fünfte Unfallbeteiligte. In 220 Fällen, bei denen die Unfallverursacher flüchteten, wurden Personen verletzt, in einem Fall sogar jemand getötet, der Verursacher konnte später geschnappt werden. Insgesamt ist die Zahl der Toten auf den Straßen der Region um 15,5 Prozent auf 49 zurückgegangen. Auch gab es acht weniger Schwerverletzte (insgesamt waren es 839) und 1,7 Prozent weniger Leichtverletzte (2605). Die Polizei führt diese positive Entwicklung zum einen auf die günstige Witterung im vergangenen Jahr zurück, zum anderen auf mehr Sicherheit in den Autos als auch auf verstärkte Kontrollen der Polizei. Verstärkte Kontrollen

Die wird es auch in diesem Jahr geben, nicht nur im Hinblick auf Rasen und Alkohol, sondern vor allem auch auf Kindersicherung. Denn obwohl die Zahl der verunglückten Kinder im Straßenverkehr 2007 um 15,1 Prozent auf 248 zurückging und kein Kind bei einem Unfall starb, soll es künftig mehr Kontrollen vor Kindergärten und Schulen geben und das Thema Verkehrssicherheit verstärkt angesprochen werden. Ein Augenmerk wird die Verkehrspolizei auch auf die Risikogruppe der jungen Fahrer haben. 5017 Unfälle und damit 24 Prozent aller Unfälle in der Region gingen auf das Konto von 18- bis 24-Jährigen, 124 weniger als 2006. Daher ging auch die Zahl der Toten von 13 auf sieben zurück und die der Verletzten sank um vier Prozent auf 793 - landesweit stieg die Zahl der verletzten jungen Fahrer um über zwei Prozent. Während das eher gute Wetter im vergangenen Jahr die Zahl der Autounfälle zurückgehen ließ, lockte das warme Wetter im Februar und März die Motorradfahrer früher als sonst auf die Straßen, was sich auch in der Unfallstatistik niederschlägt. Während die Zahl der bei Motorradunfällen Verletzten bis 2006 zurückging, stieg sie im vergangenen Jahr um 34 auf 372 an, fünf Motorradfahrer wurden getötet - sechs weniger als im Vorjahr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort