Schon wieder VW: Ogier rutscht in Führung liegend von der Strecke

Trier · Erneute Schrecksekunde bei Volkswagen nach einem Tag, der lange von zwei Polo R WRC geprägt worden war. Auf der letzten von sechs Wertungsprüfungen des ersten Tages der Rallye Deutschland rutschte der führende Weltmeister Sébastien Ogier im Polo R WRC am Freitagabend von der Strecke. Der Franzose wird am Samstag mit einer Zeitstrafe von zehn Minuten die Rallye wieder aufnehmen.

 Und hoch mit den Foto-Handays: Sébastien Ogier fährt durch das Süaliers der Fans im Messepark zum Service. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Und hoch mit den Foto-Handays: Sébastien Ogier fährt durch das Süaliers der Fans im Messepark zum Service. TV-Foto: Jürgen C. Braun

Foto: Jürgen C. Braun

So hatte man sich das bei Volkswagen Motorsport nicht vorgestellt auf dem Weg zur Wiedergutmachung. Nachdem im Vorjahr keiner der beiden Polo R WRC das Ziel beim Heimspiel gesehen hatte, wollte die VW-Truppe in diesem Jahr bei der Deutschland-Rallye unbedingt Macht und Stärke demonstrieren. Das gelang mit dem Führungsduo Sébastien Ogier/Jari-Matti Latvala eindrucksvoll bis zum Beginn der letzten Prüfung, die dem Franzosen zum Verhängnis wurde.

Der bis dahin führende Ogier war nach sieben Kilometern der sechsten Prüfung von einer Straße in den Weinbergen abgekommen und auf einen darunter liegenden Weg gerutscht. Kurz darauf kam die Nachricht, dass die beiden Insassen Ogier und sein Co-Pilot Julien Ingrassia wohlauf seien.

Nutznießer war der zu diesem Zeitpunkt mit einem Rückstand von 5,5 Sekunden auf Rang zwei liegende Latvala. "Wir haben im Auto die Nachricht erhalten, dass Ogier raus ist. Ich habe aber keine Ahnung warum", war seine erste Reaktion. Für den Franzosen war es ein Déjà-vu nach dem Ausfall des vergangenen Jahres. Zwar erreichte er das Ziel der Wertungsprüfung nicht mehr, weil er mit dem havarierten Fahrzeug nicht mehr auf die Strecke kam, doch den Servicepark in den Trierer Moselauen konnte er noch im Auto anfahren.

Gestern Abend wurde dann bestätigt, dass Ogier mit dem reparierten Fahrzeug mit der Hypothek der zehnminütigen Zeitstrafe laut Reglement die Rallye wieder aufnehmen kann.

Auf diese Turbulenz der Ereignisse gegen Abend des ersten Tages hatte zu keinem Zeitpunkt etwas hingedeutet. Bereits zur Halbzeit, nach drei von sechs Wertungsprüfungen (WP), hatte der Vorsprung des "Duo Infernale" Ogier und Latvala 30 Sekunden betragen.

Volkswagen Motorsport, dessen Piloten Ogier, Latvala und Mikkelsen auch die Fahrerwertung in dieser Reihenfolge anführen, hatte sich akribisch vorbereitet, um Heimspiel und vorzeitigen Herstellertitel miteinander verbinden zu können. VW liegt in der Konstrukteurswertung mit 305 Punkten bereits 175 Zähler vor "Verfolger" Citroën. Auch in der Fahrerwertung können sich die Niedersachsen beim Rallye-Lauf rund um Trier den WM-Titel sichern. Latvala geht heute mit einem Vorsprung von 37,0 Sekunden auf den Iren Chris Meeke im Citroen DS3 WRC und 42,6 Sekunden auf Vorjahressieger Dani Sordo (Spanien) im Hyundai i 20 WRC in den zweiten Tag.

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