Aus für Anwalt

TRIER. (DiL) Der Trierer Rechtsanwalt Paul Greinert hat vor dem Oberlandesgericht in Koblenz sein Mandat im Prozess gegen einen 33-jährigen Landwirt aus der Nähe von Wittlich niedergelegt. Er kam damit einer möglichen Ausschluss-Entscheidung zuvor.

Die Staatsanwaltschaft hatte beantragt, den Verteidiger wegen des Verdachts der Zeugenmanipulation aus dem Verfahren zu entfernen. Nachdem Greinert gestern bei der mündlichen Verhandlung vor dem Oberlandesgericht von sich aus das Mandat niederlegte, war die Entscheidung über den Antrag nicht mehr nötig.Dennoch zeigte sich der Leitende Oberstaatsanwalt Horst Roos sicher, dass Greinert hätte ausgeschlossen werden müssen, "wenn er nicht selbst die fälligen Konsequenzen gezogen hätte". Scharf wies Roos Vorwürfe des Anwalts zurück, er werde von der Staatsanwaltschaft willkürlich verfolgt (der TV berichtete). Die Verantwortung für die eingetretene Situation trügen "nicht verbissene Staatsanwälte, sondern der Verursacher selbst". Das Verhalten von Greinert biete "hinreichende Anhaltspunkte für ein unlauteres Einwirken auf Beweismittel". Deshalb sei die Staatsanwaltschaft "ohne Ansehen der Person zum Einschreiten verpflichtet". Der Vorwurf der Willkür sei "absurd".

Trotz der Erledigung des Ausschlussantrags dürfte das strafrechtliche Ermittlungsverfahren gegen Greinert weiter laufen. Er soll eine falsche Zeugenaussage abgesprochen, Post aus dem Gefängnis geschmuggelt und einen früheren Vorsitzenden Richter des Verfahrens beleidigt haben.

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