Bauern sauer über Bauernregeln aus dem Ministerium

Trier · Mit einer Werbeaktion hat Bundesumweltministerin Barbara Hendricks den Zorn von Landwirten in der Region Trier auf sich gezogen.

 Mehr Ökolandbau für weniger Nitratbelastung. Foto: Patrick Pleul/Archiv

Mehr Ökolandbau für weniger Nitratbelastung. Foto: Patrick Pleul/Archiv

Es sind Sprüche, für die es selbst bei einer mittelmäßigen Dorfkappensitzung auch nach reichlich Alkoholgenuss nur Buhrufe geben würde. "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein." Oder: "Wenn alles bleibt, wie es ist, kräht bald kein Hahn mehr auf dem Mist." Allerdings stammen die Sprüche nicht von einem wenig begabten Büttenredner, sondern vermutlich von Kreativ-Köpfen einer hoch bezahlten Marketingagentur. Und das im Auftrag des Bundesumweltministeriums. Mit Sprüchen wie "Haut Ackergift die Pflanzen um, bleiben auch die Vögel stumm" will Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für gesunde Lebensmittel und nachhaltige Landwirtschaft werben.

Die Bauern können jedoch über die gekrampft witzigen Bauernregeln gar nicht lachen. Michael Horper, Präsident des Bauernverbandes Rheinland-Nassau, spricht von einer Verunglimpfung und einem Affront. Es sei nicht zu akzeptieren, dass Steuergelder für die Aktion verschwendet würden, sagte Horper. Er werde den Bundesrechnungshof auffordern, die Aktion zu überprüfen.

Auch die rheinland-pfälzische CDU findet nichts Witziges an den Sprüchen. "Geschmacklos" und "unsäglich" nennt Fraktionsvize Christine Schneider Hendricks Bauernregeln. Damit treibe sie einen Keil zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft. Bleibt noch zu sagen: "Steh´n im Stall zu viele Kühe, macht die Gülle mächtig Mühe."

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