Dicker Messerstecher

TRIER. Ein Maskierter hat gestern Morgen eine 27-Jährige Busfahrerin im Trierer Stadtteil Ruwer überfallen. Der Täter ging dabei sehr brutal vor, hielt der Frau ein Messer an die Kehle und zerschnitt ihre Kleidung. Sie wurde nicht verletzt, erlitt aber einen schweren Schock.

Die junge Frau stand mit ihrem Linienbus der Trierer Stadtwerke an ihrer Endhaltestelle in der Nähe eines Sportplatzes, als der Täter kam. Er hatte einen Moment abgewartet, in dem keine Fahrgäste im Bus waren. Der Mann schlich sich heran, die Fahrerin sah ihn nicht kommen. Er fiel regelrecht über sie her und hielt ihr ein Messer an den Hals. "Geld her", brüllte er sie an. Die völlig verängstigte 27-Jährige gab ihm ihre schwarze Geldmappe. Der Mann flüchtete. Es gibt bisher keine Augenzeugen, die seine Flucht beobachtet haben und etwas über die Richtung sagen können. Die Fahrerin wurde nicht verletzt, erlitt aber einen schweren Schock und wurde vom Notarzt in ein Trierer Krankenhaus gebracht. Der Täter hat sich nicht damit zufrieden gegeben, die Frau mit seinem Messer zu bedrohen. Er zerschnitt nach TV-Informationen auch ihre Kleidung, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Die Fahndung läuft mit hohem Personaleinsatz. Die Fahrerin konnte den Räuber beschreiben. Sein deutlichstes Merkmal sei "ein auffallend dicker Bauch". Der gesuchte Mann ist 1,90 Meter groß. Maskiert war er mit einer schwarzen Strumpfhose und einer Baseball-Mütze. Bei dem Überfall trug der Mann eine braune Velourlederjacke, eine dunkle Hose und schwarze Lederhandschuhe. Der Gesuchte sprach deutsch ohne erkennbaren Akzent.Verborgener Alarmknopf

"Es gibt einen verborgenen Alarm-Knopf in unserer Bussen", erklärt Carsten Grasmück, Sprecher der Stadtwerke Trier (SWT). "Wenn dieser Knopf gedrückt wird, schaltet sich das Signal vor allen anderen Datenfunk-Verbindungen." Außerdem wird ein Mikrofon aktiviert, so dass die Disponenten mithören können, was in dem jeweiligen Bus geschieht. Der Räuber in Ruwer war jedoch zu schnell und zu brutal, die Fahrerin konnte den Alarm-Knopf nicht drücken. "Er hat sie zu sehr bedrängt", so Grasmück. Die SWT-Geschäftsführung werde in den nächsten Tagen entscheiden, ob die Busfahrer durch Schulungen auf solche Situationen vorbereitet werden sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort