Ende im Gelände

OBERKAIL. (mr) Die Beinahe-Katastrophe von Oberkail (Kreis Bitburg Prüm) liefert weiter Gesprächsstoff. Am Donnerstag wurde bekannt, dass die US-Luftwaffe auf Anweisung des Bundes-Verteidigungsministeriums (BMVG) keine Tanks oder Munition über Eifel-Wäldern abwerfen darf.

Das BMVG hat als Reaktion auf den Absturz der F-16 bei Oberkail bereits wenige Tage nach der Beinahe-Katastrophe vom 14. September dem US-Militär untersagt, in Notfällen Waffen, Munition oder Treibstofftanks über den Waldgebieten bei Oberkail und Seinsfeld abzuwerfen. Nach den Worten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Kyllburg, Bernd Spindler, seien die Amerikaner ab sofort angewiesen, derartiges Gerät auf dem Truppenübungsplatz Baumholder zu entsorgen. Offenbar gilt diese Regelung auch für den Fall eines so genannten kontrollierten Ausstiegs. Auch dafür soll ab sofort der Truppenübungsplatz Baumholder genutzt werden. Mit Genugtuung haben Bernd Spindler und Oberkails Ortsbürgermeister Rudi Densborn derweil zur Kenntnis genommen, dass die Kommunen an dem Verfahren zur Optimierung von Notfallplänen in der Eifel beteiligt würden. Spindler sagte: "Damit ist der Weg frei gemacht worden, um eine vernünftige und transparente Lösung für die aufgetretenen Probleme im Zusammenhang mit dem Flugzeugabsturz zu finden." Nach BMVG-Angaben handelte es sich bei dem F-16-Crash von Oberkail um den ersten "kontrollierten Ausstieg" der vergangenen 30 Jahre über deutschem Boden. Wie TV-Recherchen ergeben hatten, hatte die US-Luftwaffe das Waldgebiet bei Oberkail und Seinsfeld bisher dafür vorgesehen, in Notfällen Gerät aus Flugzeugen abzuwerfen, um vor einer Landung Gewicht zu verlieren. Laut einer Spangdahlemer Flugplatz-Sprecherin ist das Areal für diese Zwecke noch nie benutzt worden. Unterdessen wurde am Donnerstag ein Zwischenfall mit einer F-16 auf einem Trainingsgelände im US-Bundesstaat Arizona bekannt. Dort musste sich der Pilot am Dienstag unmittelbar nach dem Start von zwei externen Treibstofftanks trennen, die auf offenem Feld explodierten. Anschließend landete der Pilot die Maschine unbeschadet auf der Air Base. Die Untersuchungen dauern an.

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