Fall Maxim Beck kommt endgültig zu den Akten

Fast auf den Tag genau drei Monate nach seinem Auftauchen in Rumänien hat die Trierer Staatsanwaltschaft den Fall Maxim Beck endgültig zu den Akten gelegt. Auch gegen den im Sommer wochenlang vermissten 28-jährigen Studenten selbst wird nun nicht mehr ermittelt. Die Frage, wo er war, ist weiter offen.

 Polizisten suchen nahe seinem Wohnort nach dem vermissten Maxim Beck. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

Polizisten suchen nahe seinem Wohnort nach dem vermissten Maxim Beck. Foto: TV-Archiv/Friedemann Vetter

Trier. (sey) Ein Student verschwindet unter mysteriösen Umständen. Und auch mehrere großangelegte Such-Aktionen von Polizei und Freunden verlaufen ergebnislos.

Der Fall Maxim Beck sorgt im Sommer wohl auch deshalb nicht nur regional für Schlagzeilen, weil er zumindest ein wenig an den Fall der seit Juni 2007 vermissten Tanja Gräff erinnert. Abermals ist es ein Trierer Student, der vermisst wird. Und abermals sind die Umstände des Verschwindens völlig unklar, fehlt von dem Vermissten jede Spur.

Höhe der Einsatz-Kosten nicht ermittelt



Denn nach sieben Wochen taucht Maxim Beck genau so plötzlich wieder auf, wie er zuvor verschwunden war. Der Trierer Student meldet sich auf einer südrumänischen Polizeiwache. Beck sei desorientiert gewesen und gesundheitlich angeschlagen, sagen später Augenzeugen.

Die Geschichte, die er einem Verbindungsbeamten des Bundeskriminalamts zunächst erzählt, klingt abenteuerlich: Er sei in der Nähe seiner Trierer Wohnung von Insassen eines weißen Lieferwagens betäubt und entführt worden. An einem unbekannten Ort habe man ihn festgehalten und zur Arbeit gezwungen, bis ihm irgendwann die Flucht gelungen sei.

Eine Schilderung, die Maxim Beck Wochen später bei einem Trierer Richter nicht mehr wiederholt. Zu diesem Zeitpunkt glaubt die Trierer Staatsanwaltschaft ohnehin nicht mehr an die angebliche Entführung. "An den Haaren herbeigezogen", meint seinerzeit Vize-Chef Ingo Hromada und glaubt auch das tatsächliche Motiv für Becks Untertauchen zu kennen: hohe Schulden und Studienprobleme. Der Student habe Angst gehabt, sich den Eltern zu offenbaren.

Jetzt steht plötzlich Maxim Beck selbst im Fokus der Ermittler - wegen möglichen Vortäuschens einer Straftat. Dass dabei nicht viel herauskommen würde, war fast schon absehbar. Denn Maxim Beck hat die einst womöglich in nicht ganz fittem Zustand erzählte Entführungsgeschichte schließlich nie wiederholt. Und nach seinem Verschwinden hatte natürlich nicht Maxim Beck selbst die Vermissten anzeige aufgegeben und damit die großangelegte Suchaktion ausgelöst, sondern sein Bruder. Der wiederum wusste wirklich nicht, wo Maxim abgeblieben war.

Somit kann auch niemand für die Kosten des Polizeieinsatzes in Regress genommen werden. Nach der Höhe gefragt, zuckt Polizeisprecher Reinhard Rothgerber mit den Schultern: "Wenn der Staatsanwalt das Verfahren einstellt, ermittelt wir sie erst gar nicht."

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